Der Deutsche Mieterbund warnt beim Heizungstausch vor Mieterhöhungen und fordert mehr Schutz für Mieter. Mieter drohten im Stich gelassen zu werden, kritisierte die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz. Dem Gesetzentwurf mangele es an ausreichendem Mieterschutz und sozialer Abfederung. Nur in Ausnahmefällen könnten geringere Kosten als bisher auf die Mieter abgewälzt werden. Weiterhin gelte, am Ende zahle die Investition in die Heizung allein der Mieter beziehungsweise die Mieterin über die Modernisierungsmieterhöhung.
Der Gesetzesentwurf schütze Mieter weder vor Mieterhöhungen in Folge des Heizungsaustausches, noch vor hohen Heizkosten nach der Umstellung auf erneuerbare Energien, so der Mieterbund. Bei der Umsetzung der Wärmewende müssten die Heizkosten für Mieter nach der Sanierung sinken.
Von 2024 an soll nach Plänen der Bundesregierung möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Damit soll der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden. Bestehende Heizungen sollen weiter betrieben, kaputte Heizungen repariert werden können. Heizkessel sollen nur bis zum Ende 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können.
Indes hat der Eigentümerverband Haus & Grund angesichts deutlich steigender Kosten für Vermieter vor einem wachsenden Einfluss großer Wohnungskonzerne und ausländischer Immobilien-Investoren in Deutschland gewarnt. Verbandspräsident Kai Warnecke sagte der „Bild“-Zeitung von Mittwoch, viele private Vermieter würden sich die höheren Kosten „nicht leisten können und ihre Häuser verkaufen müssen“. Deutschland drohe „zum Schnäppchen-Paradies für große Wohnungskonzerne und ausländische Investoren zu werden“. Die technischen Alternativen seien noch nicht entwickelt oder sehr teuer.
Insbesondere Mietshäuser mit Gas-Etagenheizungen könnten nach Einschätzung des Haus & Grund-Präsidenten betroffen sein. Allerdings sieht der Kabinettsentwurf zur Reform des Gebäudeenergiegesetzes speziell für Gas-Etagenheizungen in Mehrfamilienhäusern sehr lange Übergangsfristen vor. dpa/afp