Angebackene Lasagne, angeklebtes Eigelb, eingetrockneter Tee, Hackfleisch, Crème brulée, Milchhaut, Cornflakes und Müsli haften wie Zement an Schüsseln und Tellern. Diese Speise- und Getränkereste sind für jede Spülmaschine der ultimative Endgegner. Kein Wunder also, dass die Stiftung Warentest genau sie dafür ausgesucht hat, um Spülmaschinentabs und Spülmaschinen (siehe Artikel unten) auf Herz und Nieren zu testen.
Doch reinigen teure Markenprodukte wirklich besser? Und sind die Auswirkungen von Ökotabs auf die Umwelt kleiner? Diesen Fragen ist die Stiftung Warentest bei einem Test von 15 Produkten nachgegangen.
Teuer ist nicht gleich besser
Die spannendste Erkenntnis zuerst: Alle fünf teuren und vermeintlich besseren Markenprodukte von Somat und Finish schnitten im Test am schlechtesten ab – und das, obwohl sie mit 14 bis 19 Cent pro Tab mit großem Abstand am meisten kosten. Für die Tabs der anderen Hersteller zahlt man durch die Bank nur elf Cent. Das schlechte Abschneiden lag durchweg an einer schlechten Reinigungsleistung.
So fielen Somat All in 1 Extra und Finish Powerball Power All in 1 bei sechs der elf Reinigungsgänge mit verschiedenen Arten von Schmutz krachend durch und machten Gläser dauerhaft stumpf. Folge: Somat All in 1 Extra erhielt eine 3,6, Finish Power Ball eine 4,3.
Trotz minimal besserer Reinigungsleistung konnte auch Somat Gold nicht glänzen, weil es wie alle anderen konventionellen Produkte der beiden Hersteller Benzotrialzol zum Silberschutz einsetzt, was giftig für Fische und andere Wasserlebewesen ist. Somat Gold kam deshalb nur auf eine 3,0 und Finish Powerball Ultimate auf einen 5,5 – die schlechteste Note im Test. Die Ökoversion Somat All in 1 pro Nature verzichtet immerhin auf den Zusatz, dafür ruinierte sie Silberlöffel nachhaltig. Ergebnis: Die Note 5,0.
Andere Ökoprodukte sind empfehlenswert
Dass es auch ohne Schadstoffe besser geht, zeigen die anderen Ökoprodukte im Test. Die Ökomittel Denkmit Geschirrreiniger Nature von dm, Respekt Geschirr Reiniger und Domol Geschirr Reiniger Eco Power von Rossmann reinigten alle nur minimal schlechter als die besten konventionellen Produkte. Fett wuschen sie sogar besser von Tellern und Gläsern ab und der Respekt-Reiniger machte Gläser mit am besten wieder glänzend.
Bei der Ökobilanz schnitten sie alle gut ab – ebenso wie bei den Gesamtnoten. So erhielt das Produkt von dm eine 2,4, die von Rossmann und Respekt eine 2,5. Auch preislich lagen sie mit elf Cent pro Tab auf einem Niveau mit den besten konventionellen Mitteln und waren weit billiger als die schlecht bewerteten Premiumreiniger, die teilweise fast das Doppelte verlangen.
Die billigen Reiniger sind auch die besten
Geht es allein um die Reinigungsleistung, sind aber die konventionellen Tabs spitze. Sie liegen alle nahe beisammen. Weil sie auch die Gewässer nur minimal stärker belasten als die Ökomittel, hinterlassen sie bei Kunden zudem ein relativ reines Gewissen – und bei den Testern einen guten Gesamteindruck. Testsieger wurde der Denkmit Geschirr Reiniger Multi Power Revolution von dm mit der Gesamtnote 1,9. Er reinigte zusammen mit den zweitplatzierten W5 Geschirr-Reiniger-Tabs Active All in 1 von Lidl (ebenfalls Note 1,9) am besten, hatte obendrauf aber die informativere Verpackung.
Auf die Note 2,0 kamen gleich drei Kandidaten: die Blik All in 1 Geschirr-Reiniger-Tabs von Penny, die Ja All-in-1 Geschirr-Reiniger-Tabs von Rewe sowie der Domol Geschirr-Reiniger Tabs Ultra Power All-in-One von Rossmann. Knapp dahinter landeten mit Note 2,2 die Gut & Günstig All in 1 Power Complete Geschirr-Reiniger Tabs sowie die Priva All-in-1 Geschirr-Reiniger-Tabs Power Complete Plus von Netto. Die Maschinen spülen mit den Eigenmarken der Discounter besser als mit den teuren Premiumreinigern.