Für die Kfz-Versicherer bedeutet ein Fahranfänger ein hohes Risiko. Dabei ist es unerheblich, ob die Führerscheinneulinge 18 oder 27 Jahre alt sind. Das bedeutet: relativ hohe Versicherungsbeiträge. Doch es gibt einige Möglichkeiten für Fahranfänger und junge Fahrer, wenigstens ein paar Euro zu sparen – und zwar ohne großen Aufwand.
Zweitwagen
So könnten Eltern das Auto des Fahranfängers als Zweitwagen versichern, was einen günstigeren Tarif bringen kann. Sollte der Anfänger mit dem Auto einen Unfall verursachen, so erhöht sich dann im Regelfall nur der Zweitautotarif. Ein Nachteil beim „Zweitwagenmodell“: Wenn später mal ein eigenes Auto angemeldet werden soll, könnte das nur in einer teuren Schadenfreiheitsklasse geschehen. Liegt keine Fahrerfahrung vor, so beginnt das „Versicherungsleben“ in der Regel in der Klasse 0. Beim Versicherer der Eltern gibt es oftmals Sonderkonditionen. Fragen und sich erkundigen lohnt also.
„Führerschein mit 17“
Wer fährt, der sammelt Fahrpraxis. Und diese ist – unfallfrei – viel wert bei der Ermittlung des Versicherungsbeitrags. Auch das Fahren von 17-Jährigen in Begleitung bringt Ersparnisse; ebenso Fahrpraxis mit Moped, Mofa oder Roller. Wurde die erste Fahrerlaubnis für Roller & Co. (also für die Klassen 50 bis 125 Kubikzentimeter) oder für den Trecker für die Landwirtschaft bereits mit 16 Jahren erworben, so wird auch daraus Fahrpraxis angenommen – was wiederum für einen günstigeren Tarif sorgen kann.
Telematik
Neben Handy-Apps gibt es im Auto eingebaute Telematik-Geräte, die mittels GPS Dinge wie Geschwindigkeit, Bremsverhalten, Kurvenverhalten oder Tageszeit messen. Faktoren also, die das Unfallrisiko beeinflussen. Die Daten werden zusammengefasst an den Autoversicherer weitergeleitet. Die Versicherung belohnt dann „gutes Fahren“ mit günstigeren Tarifen.
Typklassenverzeichnis
Das Typklassenverzeichnis des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für die Kfz-Versicherung spiegelt die Schadenhäufigkeit eines Modells wider. Beliebte „Anfängerautos“ (wie zum Beispiel der Opel Corsa oder der VW Polo) sind höher eingestuft und somit teurer. Auch hier gilt es, genau hinzuschauen. Es könnte sich nämlich lohnen, ein vielleicht etwas kostspieligeres Fahrzeug zu kaufen, das dann aber im Versicherungsschutz wesentlich günstiger ist.
Selbstbeteiligung
Die sogenannte Selbstbeteiligung ist der Betrag, der in einem Schadenfall vom Versicherten selbst zu tragen ist. Dieser Betrag ist „frei“ wählbar. Um kurzzeitig hier Geld zu sparen, sollte diese Selbstbeteiligung nicht auf null gestellt werden. Denn das macht den Tarif teuer. Im Regelfall beträgt die Selbstbeteiligung 150 Euro bei der Teilkasko- und 300 Euro bei der Vollkaskoversicherung. Und: Auch die Zahlungsweise der Police kann den Geldbeutel beeinflussen. Wer die Prämie als Jahreszahlung begleicht, der kann dafür bis zu zehn Prozent sparen – im Vergleich zur vierteljährlichen oder gar monatlichen Bezahlung des Versicherungsbeitrags.