Autowerkstatt: Wer auf freie Wahl verzichtet, spart. © dpa
Autofahrerinnen und Autofahrer, die eine Werkstattbindung mit ihrem Kfz-Versicherer vereinbaren, können den Preis für den Vollkasko-Schutz einer Untersuchung zufolge deutlich reduzieren. „In unserer aktuellen Finanztip-Studie konnten wir für unsere Musterkunden in der Vollkaskoversicherung im Schnitt elf Prozent Ersparnis des Gesamtbeitrags herausholen“, sagte Kathrin Gotthold vom Verbraucherportal Finanztip der Nachrichtenagentur AFP. Dafür müssten die Kunden zustimmen, Schäden am eigenen Auto in der Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen.
Während die Vollkaskoversicherung mit freier Werkstattwahl den Angaben nach 580 Euro pro Jahr kostet, sind es mit Werkstattbindung 64 Euro weniger. Grund für den Preisnachlass ist laut Finanztip eine Win-Win-Situation zwischen Werkstätten und Versicherern: „Die Partnerwerkstätten bekommen durch die Zusammenarbeit mit den Autoversicherern mehr Kunden, also Aufträge. Sie können also Reparaturkosten und Preise teils günstiger kalkulieren“, sagte Gotthold. Diese Ersparnis geben die Versicherer an Kunden weiter.
Dabei gilt die Werkstattbindung nur für Schäden, die auch vom Kaskoschutz gedeckt werden, also etwa Wild-, Unwetter-, oder Glasschäden. Bei Vollkasko kommen zudem selbstverschuldete Schäden und Schäden aufgrund von Fahrerflucht hinzu. Ist ein anderer Autofahrer für den Schaden am Auto verantwortlich, greift indes weiter die Haftpflichtversicherung. Hier darf die Werkstatt laut Finanztip weiter frei gewählt werden. „Auch die Inspektion und anstehende Wartungen können Autofahrer in der Werkstatt ihres Vertrauens machen lassen“, sagte Gotthold AFP. Auch Leihwägen und Bringservice gebe es oft.
Dennoch machen viele Versicherte offenbar noch keinen Gebrauch von dieser Anpassung: Laut Finanztip-Umfrage sind 61,7 Prozent der über 1000 Befragten noch nie eine Werkstattbindung eingegangen.
AFP