Säule oder Schrank, Tropfen oder Trapez? Die Stiftung Warentest hat sieben unterschiedliche Körpertypen definiert und untersucht, wer wie gut auf 14 Test-Matratzen liegt. © dpa
Eine gute Matratze bietet etliche Vorteile. Aber nicht jedes Modell ist für jeden geeignet. Die Stiftung Warentest hat den Markt durchforstet und ein paar Modelle gefunden, die für fast alle passen.
Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Bett. Dementsprechend wichtig ist die Wahl der richtigen Matratze: Sie kann nicht nur den Schlaf verbessern, sondern auch viel für die Gesundheit der Wirbelsäule tun. Das richtige Modell zu finden ist aber gar nicht so einfach. Die Prüfer der Stiftung Warentest haben die gängigen Modelle unter die Lupe genommen – jeweils in den Maßen 90 mal 200 Zentimeter („Warentest“ 03/25).
■ Körperform
Die beste Matratze nützt nichts, wenn sie nicht zur Körperform passt, urteilen die Tester. Auch die Härtegradangaben der Hersteller seien nicht hilfreich, weil jeder sie willkürlich festlegt. Gleiches gilt für die Zonierung. Sie soll beschreiben, wo die Matratze wie stark nachgibt. Auch das kann irreführend sein: So soll etwa die „Federkernmatratze“ von Amazon Basics sieben Zonen haben – die Tester konnten aber gar keine feststellen.
Die Tester haben sieben Körpertypen festgelegt, die die meisten Menschen repräsentieren. Das geht vom Trapez (athletisch, schmale Hüften, breite Schultern) über Sanduhr (breite Schultern und Becken, schmale Taille) und Säule (gleichmäßige Silhouette) bis hin zum Ball (schmale Schultern, großer Bauch). Im „Testheft“ vom März gibt es eine Tabelle, die zeigt, welche der 14 Matratzen zu welchem Körpertyp passen.
Wer es genau wissen will, sollte einen Blick ins Heft oder den Online-Artikel werfen. Hier kann man auch nach Wärmeempfinden, Schwitzverhalten und genormten Härtegrad auswählen. Wir haben zusammengefasst, welche Modelle für die meisten passen.
■ Testsieger
Die besten Matratzen im Test sind mit einer Gesamtnote von jeweils 2,2 die Flex Air von Breckle Weida (275 Euro), die Medisan Plus KS von f.a.n. (360 Euro) und die Kaltschaummatratze Komfort-SAN von Ravensberger (329 Euro). Die f.a.n.-Matratze sticht laut den Testern hervor, weil auf ihr alle Körpertypen auf dem Rücken und auf der Seite gut schlafen. Die „Flex Air“ von Breckle Weida ist für alle geeignet, nur nicht für Seitenschläfer mit Schrank-Form (Schultern und Taille gleich breit, Becken schmaler). Die „Komfort-San“ von Ravensberger wiederum ist nur für Seitenschläfer mit Tropfenform ungeeignet (die Körpermasse nimmt von den Schultern bis zum Becken zu).
Das andere Ende des Spektrums ist ausgerechnet das teuerste Modell: Die BultexActive von Schlaraffia ist für keinen Rückenschläfer gut geeignet. Mit anderen Qualitäten kommt sie zumindest auf eine Gesamtwertung von 3,1. Das ist der letzte Platz.
■ Preistipp
Bereits auf Platz 4 (Note 2,3) landet mit „Lasse“ von Älgdröm die günstigste Matratze im Test (170 Euro). Die Matratze ist für alle Rückenschläfer geeignet. Seitenschläfer mit der Statur Trapez und Schrank (Schultern und Taille gleich breit, Becken schmaler) sollten aber von ihr absehen.
■ Probeschlafen
Laut den Testern bieten weder der Härtegrad, noch die Zonierung eine sinnvolle Kaufhilfe. Deshalb bietet es sich grundsätzlich an, die Matratzen selbst zu testen. Der einfachste Weg führt ins Möbelhaus. Aber auch die Konkurrenz ermöglicht Testphasen. Ikea nimmt Matratzen der Stiftung Warentest zufolge auch ein Jahr nach dem Kauf noch zurück. Bei MFO sind es 120 Tage und bei Lidl immerhin 90. Billerbeck nimmt Matratzen 14 Tage nach Erhalt zurück. Voraussetzung: Sie wurde getestet, „wie in einem Ladengeschäft üblich ist“. Amazon Basics und Otto nehmen nur ungebrauchte Matratzen zurück.
■ Testverfahren
Die Tester haben zwischen August und September 14 Matratzen mit Federkern oder Schaumstoff bestellt. Die Preise sind vom Dezember desselben Jahres. Jedes Modell wurde von jedem Körpertyp jeweils in Rücken- und Seitenlage belegen. Der Einsink-Widerstand wurde an 19 Stellen gemessen. Zusätzlich rollte eine 140-Kilo-Walze ganze 60 000 Mal über jede Matratze, um die Abnutzung zu testen. Das simuliert eine Nutzung von acht Jahren.
MATTHIAS SCHNEIDER