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Kürbiskerne: zu schade zum Wegwerfen

von Redaktion

Kürbiskerne enthalten unter anderem Zink. © IMAGO

Im Oktober haben Speisekürbisse Hochsaison. Es gibt sie in vielen Formen und Farben zu kaufen, oft auch umweltfreundlich aus regionalem Anbau. Ihr Fruchtfleisch, kalorienarm und reich an Carotinoiden, lässt sich zu Suppen, Gratins und Ofengemüse verarbeiten, passt gut zu Pasta und Risotto und schmeckt in Chutneys, süßem Gebäck und Desserts. Die Kürbiskerne landen dagegen meist im Müll.

Dabei sind sie kleine Kraftpakete voller wertvoller Inhaltsstoffe. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, gesundheitsförderlichen Phytosterinen und Mineralstoffen, insbesondere Magnesium. Dieses reguliert eine Vielzahl an Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper und ist unter anderem nötig für die Funktion von Muskeln und Nerven sowie für den Aufbau von Knochen und Zähnen.

Kürbiskerne sind zudem eine gute pflanzliche Zinkquelle. Zink ist wichtig für Zellwachstum, Wundheilung und die Immunabwehr – mit Blick auf die beginnende Erkältungszeit ist eine Zinkzufuhr also besonders sinnvoll. Antioxidative Inhaltstoffe in Kürbiskernen wie Vitamin E, Vitamin C und Carotinoide helfen beim Schutz von Herz und Gefäßen. Traditionell gelten Kürbiskerne auch als natürliche Hilfe bei Harnwegs- und Prostataproblemen – die Studienlage dazu ist jedoch widersprüchlich.

Zugegeben: wer aus seinem Speisekürbis Kerne gewinnen will, hat einiges an Arbeit vor sich. Zuerst muss man die Kerne vom Fruchtfleisch trennen und gut waschen, z.B. mithilfe einer sauberen Spülbürste, um die anhaftenden Fasern zu entfernen. Sind die Kerne sauber und trocken, kann man sie in der Pfanne rösten. Alternativ lassen sie sich auch auf ein Backblech ausgebreitet im Ofen trocknen.

Ein weiteres Problem: viele Speisekürbisse, wie der beliebte orangefarbene Hokkaido, haben eine ziemlich feste und holzige Schale um ihre Kerne – die will erst beseitigt werden, bevor man das Innere genießen kann. Wer sich die Mühe sparen möchte, greift auf fertig abgepackte Kürbiskerne zurück. Sie können direkt als Snack gegessen oder als Topping auf Salate, Suppen und andere Gerichte gestreut werden.

Besonders aromatisch schmecken die Kerne, wenn man sie vor dem Essen ohne Fett kurz in der Pfanne anröstet. Die Kerne stammen in der Regel vom Ölkürbis. Dessen Fleisch ist essbar, aber nicht sehr schmackhaft. Seine Stärke liegt in den grünen, von Natur aus schalenlosen Kernen und in dem daraus gepressten Öl. Kürbiskernöl hat eine dunkle Farbe, einen intensiven, nussigen Geschmack und verfeinert zum Beispiel Salate und Suppen. Als besonders hochwertig gilt das steirische Kürbiskernöl, das auch das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“ tragen darf.

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