Temperamentvolles neapolitanisches „Hauskonzert“

von Redaktion

Duo Converso mit Raffaello Converso und Franco Ponzo in der Galerie Villa Maria

Bad Aibling – Ein kleiner Kreis von Zuhörern kam in den altehrwürdigen Räumlichkeiten der Galerie Villa Maria in Bad Aibling auf Einladung von Constanze und Ernst Geyer in den seltenen Genuss eines anregenden Konzerts „auf Hut“ der beiden auch in Deutschland bekannten und geschätzten neapolitanischen Musiker Raffaello Converso (Gesang, Gitarre, Mandoline) und Franco Ponzo (Gitarre). Die wenigen verfügbaren Plätze waren im Vorfeld im Handumdrehen ausverkauft.

Am Vortag hatte der Multiinstrumentalist und Absolvent des neapolitanischen Konservatoriums San Pietro a Majella noch zusammen mit Gerhard Polt, mit dem ihn seit Jahren eine enge Freundschaft verbindet, ein Konzert vor 1500 Zuschauern im ausverkauften Münchner Prinzregententheater gegeben. Die Musik wurde Converso bereits in die Wiege gelegt – wie sein Vater, Pasquale Converso, hat er sich ganz den traditionellen neapolitanischen Volksgesängen verschrieben und trägt deren Faszination und zeitlosen Charme über die Grenzen Italiens hinaus in alle Welt. Obwohl beide Musiker fast ausschließlich italienisch sprechen, funktioniert die Verständigung und Interaktion mit den begeisterten Zuhörern „perfettamente“.

Zwischen den Musikstücken erläutert Raffaello Converso zur Freude des Publikums die dargebotenen Inhalte – auf Italienisch – beziehungsweise liest er unterstützt durch die amüsierten Zuhörer „mutig“ deutsche Texte dazu vor.

Interaktion mit dem Publikum ist dem Musiker äußerst wichtig, und so wird dieses immer wieder in die musikalischen Darbietungen eingebunden, sei es durch Aufforderung zum Klatschen, Pfeifen oder Mitsingen des Refrains, etwa bei dem bekannten Lied „Santa Lucia“.

Gerne erfüllt Converso auch Wünsche aus dem Publikum, wie zum Beispiel die Maruzzella von Renato Carosone.

Zentrales Thema eines Großteils der oftmals melancholisch gestimmten Lieder, die zart, aber kraftvoll von Converso im Wechsel auf der Mandoline oder der Gitarre begleitet werden, ist – wie könnte es anders sein – die Liebe mit all ihren Facetten.

Einen weiteren thematischen Schwerpunkt stellt der neapolitanische Alltag der ärmeren Bevölkerung dar, deren Rufe der Straßenverkäufer Converso den Zuhörern höchst theatralisch mit der „Rumba degli Scugnizzi“ von Raffaelle Viviani nahebringt.

Bei dem beschwingten Stück „Tu vuò fà l`Americano“ von Renato Carosone stacheln sich die beiden Gitarristen gegenseitig an, bis es schließlich unter großem Applaus in einem kraftvollen Finale endet.

Nach zwei Zugaben kehren die begeisterten Zuhörer von ihrer klangvollen musikalischen Reise nach Neapel mit Raffaello Converso und Franco Ponzo zurück zum passenderweise wieder aufblühenden Bad Aiblinger Frühling.Claudia Pfurtscheller

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