In deutschen Museen und universitären Sammlungen lagern mindestens 17 000 menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten. Rund die Hälfte der ab etwa 1750 gehorteten Schädel, Gebeine und Knochenfragmente lässt sich geografisch nicht eindeutig zuordnen, wie aus einer Umfrage im Auftrag von Bund, Ländern und den kommunalen Spitzenverbänden hervorgeht. Die Mehrheit der zuordenbaren Überreste stammt aus Afrika und Ozeanien. Weiter heißt es, dass rund 38 Prozent der übermittelten Zahlen summarische Angaben seien. „Die genaue Anzahl der menschlichen Überreste aus kolonialen Kontexten kann daher über den Schätzungen liegen.“ Gleichwohl stünden nun erstmals Zahlen zu menschlichen Gebeinen in ausgewählten Museen und Sammlungen zur Verfügung. Dies sei ein Beitrag zu mehr Transparenz und eine Grundlage für Rückgaben.
In Rom treffen sich derzeit 3000 junge Sängerinnen und Sänger zu einem internationalen Chorfestival. Am Donnerstagabend fand die Auftaktveranstaltung in der vatikanischen Audienzhalle statt. An diesem Samstag empfängt Papst Franziskus die Kinder und Jugendlichen, die ihm auch etwas vorsingen werden. Bei der Neujahrsmesse im Petersdom am 1. Januar werden sie ebenfalls auftreten. Organisiert wird die Zusammenkunft vom katholischen Chorverband Pueri Cantores. Zum Festival sind auch etwa 800 Gäste aus Deutschland angereist. Das nächste Pueri-Cantores-Festival findet im Juli 2025 in München statt.
Fast ein Jahrhundert nach seinem Kinodebüt endet zum Jahreswechsel der Urheberrechtsschutz für den ersten Micky-Maus-Film: Nach US-Recht läuft das Copyright an der Schwarz-Weiß-Produktion „Steamboat Willie“ aus dem Jahr 1928 zum 1. Januar aus. Damit ist die Tür offen für Remakes, Spin-offs und Adaptionen durch andere Künstler – sowie für Rechtsstreitigkeiten mit Disney. Theoretisch darf nun jeder „Steamboat Willie“ und „Plane Crazy“ – ein weiterer Disney-Trickfilm aus dem Jahr 1928 – sowie die darin vorkommenden Figuren wie Micky und Minnie Maus kopieren, wiederverwenden und anpassen. „Dies ist ein symbolträchtiger, mit Spannung erwarteter Moment“, sagt Jennifer Jenkins von der Duke-Universität. Denn einfach dürfte es nicht werden: Disney werde weiterhin seine „Rechte an den moderneren Versionen von Micky Maus und anderen Werken schützen, die nach wie vor dem Urheberrecht unterliegen“, erklärte der Konzern. Tatsächlich ist die Maus aus „Steamboat Willie“ eine dürre, grob gezeichnete Figur, die viele Zuschauer nur schwer als Micky Maus identifizieren würden. „Zur Nutzung frei ist künftig nur dieses kleine Tier in Schwarz-Weiß, nicht aber die Micky Maus, wie sie den heutigen Generationen so vertraut ist“, sagt Justin Hughes von der Loyola University.