Wer durchs Dickicht der digitalen Veröffentlichungen pirscht, stolpert erfreulich regelmäßig über Alben wie dieses. Mit dem Label „Jazz“ versehen, gehört es vermutlich eher in die große Schublade, die missverständlicherweise mit Lo-Fi-Hip-Hop beschriftet ist. Mit Hip Hop hat die Sache nämlich nix zu tun, außer dass fröhlich gesampelt wird und Musik in wiederkehrenden Schleifen verläuft. Rap gibt’s nicht; es handelt sich um Instrumentals. Chillhop wie der des japanischen Produzenten Yuhei Miura und des Pianisten Osamu Fukuzawa wird gern zum Lernen, Runterkommen oder als Hintergrundmusik gehört. Was der Sache nicht ganz gerecht wird: Fukuzawas Klavier perlt so schön, dass es an Norah Jones’ Wohlfühlpop erinnert, während Miuras atmosphärische Produktion schön analog daherkommt; seine Beats stolpern erdig gerade zum beschwingten Spiel seines Kollegen. Perfekt für entspannte Urlaubstage.
CU
Yuhei Miura & Osamu Fukuzawa:
„Whispers of Chichibu“ (Stereofox).
★★★★☆ Hörenswert