Kochschule

Wiesn-Hendl für zuhause

von Redaktion

von Stephanie EBner

Das hat Tradition, sich um sein Wiesn-Hendl selbst zu kümmern. Im vorigen Jahrhundert brachten die Münchner ihr gerupftes Giggerl noch selbst mit aufs Oktoberfest und ließen es für 30 Pfennig braten. Die Wirte der Bierzelte freuten sich noch in den 1950er-Jahren über das Zubrot.

Die Zeiten der Lohnbraterei auf der Münchner Theresienwiese sind freilich längst vorbei. Ein Wiesn-Hendl ist aber nach wie vor etwas Besonderes. Dazu ein kühles Bier und man fühlt sich im Himmel der Bayern.

Das geht auch gut daheim. Mit einem sogenannten „Hendlbrater“ kann man das Grill-Gefühl zuhause nachahmen. „So wird das Huhn auf allen Seiten schön resch. Außerdem sind zarte Brust und dicke Keule zeitgleich fertig“, erklärt der Profi.

Nicht jeder freut sich über eine weitere Küchengerätschaft. Deshalb zeigt Hans Jörg Bachmeier eine Alternative, die genauso gut funktioniert. Der Vorteil der Bierdose: zuerst schmeckt das Bier, später das Hendl. Und nach dem Braten kann man diese getrost entsorgen. Nicht vergessen: Man muss die Dose vor Gebrauch auswaschen und dann mit einem Hammer („Den findet man in jede Haushalt.“) etwas bearbeiten.

Ein Wiesn-Hendl lässt sich perfekt vorbereiten, ein ideales Essen also wenn Gäste kommen. Dazu serviert Hans Jörg Bachmeier – ganz klassisch – einen Kartoffelsalat. „Jetzt im Herbst haben die Kartoffeln schon etwas Stärke angesammelt.“ Genau die richtige Zeit für einen Kartoffelsalat. Bachmeier empfiehlt immer ungeputzte Kartoffeln zu kaufen – die anderen sind von Maschinen geputzt, da sei die Gefahr zu groß, dass die Schale verletzt werde.

Die Kartoffeln kocht Bachmeier in Salzwasser („mit Salz nicht knausern!“), etwas Petersilie und Kümmel. So kommt schon beim Garen Geschmack an die Kartoffeln. Bachmeier macht das Dressing vorher. Sein Tipp: Im Weckglas hält das Dressing sogar ein paar Tage. Das findet Leserin Brigitte Schmid sehr praktisch – „das mache ich jetzt auch mal“.

Wichtig ist, dass man dem Kartoffelsalat ausreichend Zeit zum Durchziehen gibt und ihn kurz vor dem Servieren nochmals abschmeckt sowie mit Schnittlauchröllchen bestreut – „das Auge isst schließlich auch mit“.

Mit einem Topfen-Radieschen-Dip wird das Wiesn-Hendl für daheim ein kulinarischer Traum. Jetzt fehlt nur noch die Blasmusik im Hintergrund.

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