Um die Prinzregententorte ranken sich zahlreiche Geschichten. Niemand weiß heutzutage mehr genau, wer ihr Erfinder war. Nur eins ist sicher: Namensgeber ist Prinzregent Luitpold (1821-1912), der ab 1886 Prinzregent im Königreich Bayern war und zu dessen Ehren sie benannt wurde.
Die Prinzregententorte ist gleichzeitig eine Widmung an das Land Bayern, da die acht Biskuitteig-Schichten die damaligen acht Regierungsbezirke versinnbildlichen sollten. Die Pfalz gehörte noch zu Bayern.
„Doch egal, ob wir heute mit sieben oder acht Tortenböden arbeiten, wichtig ist, dass diese schnell gebacken werden“, sagt Michaela Micheu eingangs. D.h. der Teig sollte nicht lange vor dem Backen rumstehen, der Ofen ist deshalb schon vorgeheizt. Weil die Böden nur 22 cm Durchmesser haben, passen zwei auf einmal in den Ofen. Michaela Micheu streicht sie mit einer Tortenspachtel aufs Blech. Wer will kann die Böden auch kreisförmig aufspritzen. „Nicht zu dicke Böden backen. Der Teig geht noch auf.“
Nach dem Backen müssen die Böden auskühlen (umgekehrt auf die Tischplatte stürzen!) – in der Zwischenzeit wird die Schokoladenbuttercreme gerührt. Generell gilt: „Je besser die Schokolade, die verwendet wird, desto besser die Torte.“
Sinnvoll ist es, sich für die Prinzregententorte zwei Tage Zeit zu nehmen: Am ersten Tag werden die Böden gebacken und zusammengebaut, dann sollte die Torte mindestens acht Stunden ruhen. Am nächsten wird nur noch die Glasur darüber geschüttet. Mit Schwung gleitet die Schokolade über die Torte – ein Nachbearbeiten ist nicht mehr nötig. Glasur trocknen lassen, und wer will, verziert die Torte noch.
Effektvoll, aber ganz einfach sind die weißen Kreise. Michaela Micheu bastelt dazu aus Backpapier kleine Spritztüten und gibt etwas flüssige, weiße Schokolade hinein. Mit einer kreisenden Handbewegung gleitet die weiße Schokolade auf die Torte. In der Fachsprache der Konditoren heißt dieser Vorgang filieren. Die hauchdünnen Schokoladenfäden sehen sensationell aus, sind sich die Leserinnen einig. Und nicht nur das: Die Prinzregententorte schmeckt wahrlich königlich. Der Aufwand lohnt sich, sagen Irene Betz, Maria März und Silvia Engelhardt.