Jana Schmaderer lebt ihren Traum. Zumindest fast. „Als ich ein junges Mädchen war, wollte ich immer einen Bauern heiraten und viele Tiere um mich haben.“ Gut, daraus ist für die gebürtige Münchnerin nichts geworden. Aber Tiere hat sie dennoch jede Menge in ihrem Garten in Andechs um sich: vier Hunde, drei davon Dackel. Von den Insekten und Bienen ganz zu schweigen. Auch Singvögel schauen auf dem Gelände regelmäßig vorbei, im Frühjahr nisten sie an der Hauswand. Ein Idyll für Mensch und Tier. Auf 300 Quadratmetern Grund.
Als ihre beiden Kinder klein waren, hatte sie zwar auch immer ein paar Tiere um sich. Doch so richtig in Erfüllung gegangen ist der Traum vom Landleben erst vor ein paar Jahren: Jana Schmaderer zog mit ihrem zweiten Mann Peter, einem gebürtigen Herrschinger, nach Andechs. Dort legten sich die beiden einen Nutzgarten für Mensch und Tier an.
300 Quadratmeter, die es in sich haben: Im Frühjahr kann Jana Schmaderer Bärlauch und Löwenzahn pflücken. Die ersten Kräuter sprießen kurze Zeit später, frühe Salate und Beeren satt folgen. Die Ernte geht mit Äpfeln und Gemüse weiter, im Herbst schließen Felsenbirnen und Quitten die Erntezeit ab.
Dazwischen summt und zwitschert es, hier ist genügend Lebensraum für Mensch und Tier. Jana Schmaderer achtet darauf, dass die Pflanzen bienenfreundlich sind.
Jana Schmaderer hat sich zur Gartenbäuerin ausbilden lassen. Jetzt bietet sie selbst Führungen durch ihren Garten an, um zu zeigen, was man aus so wenig Platz herausholen kann. Wenn man sich dann noch beim Pflanzen nach den Himmelsrichtungen orientiert, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.
Vor ein paar Jahren hat die 50-Jährige den Vorsitz der Solidargemeinschaft Starnberger Land übernommen und führt seither die Geschäfte des Netzwerkes „Unser Land“ im Landkreis Starnberg. Der Garten ist eine Herzensangelegenheit für sie. Bis Oktober haben die Zucchini Saison. Geerntet wird die Frucht, wenn sie 10 bis 20 Zentimeter groß ist. Dann ist die Zucchini besonders zart und geschmacksintensiv. Theoretisch, aber manchmal kommt es doch vor, dass man eine Frucht übersieht (Ihr Mann Peter sagt dann mit einem Grinsen: „Die habe ich aus den Augen verloren.“) Macht nichts, die großen Zucchini werden dann einfach geraspelt und im Kuchen verbacken. Die Zucchini macht den Kuchen schön saftig, sagt Jana Schmaderer. Das Rezept hat sie übrigens seit Jahrzehnten – „den Kuchen haben schon ihre Kinder, die mittlerweile erwachsen sind, geliebt.“
Zucchini ist eine dankbare Pflanze. Sie wächst selbst im Balkonkasten, sagt die Gartenbäuerin. Am besten sei es, wenn man die Früchte zügig erntet, dann wachsen fix neue Blüten nach und einer neuen Ernte steht nichts im Wege. Jana Schmaderer ist mit der Ernte in diesem Jahr zufrieden. Zucchini satt, in allen Varianten. Der 50-Jährigen ist wichtig, dass die Rezepte alltagstauglich sind. „Wenn ich koche, muss es schnell gehen, die Zutaten muss ich einfach bekommen“, sagt sie. Dann greift sie gerne auf das „Schatzkisterl der Gartenbäuerinnen“ zurück, das die Teilnehmerinnen beim Gartenbäuerinnen-Kurs zusammengetragen haben. Das ist Praxiswissen ohne viel Chichi. So einfach, so gut schmeckt regionale Küche. So wie das Zucchini-Menü von Jana Schmaderer eben auch.