-Leser: Man hört neuerdings oft, dass „Isoglukose“ problematisch sein soll. Stimmt das?
Im Gegensatz zu „normalem“ Zucker, der aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen wird, stellt man die sogenannte Isoglukose aus Stärke her, zum Beispiel mit Mais, Weizen oder auch Reis. Biochemisch unterscheidet sich Isoglukose zwar kaum von herkömmlichem Zucker. Da die Herstellung aber deutlich kostengünstiger ist, steht zu befürchten, dass durch den Einsatz der billigen Isoglukose der ohnehin schon deutlich zu hohe Zuckerkonsum der Bevölkerung noch weiter angekurbelt wird.
-Leser: In vielen industriell hergestellten Lebensmitteln sind Emulgatoren wie Carrageen enthalten, zudem Süßungsmittel wie Sorbit und Aspartam. Macht das nicht krank und sollte verboten werden?
Die genannten Stoffe sind zwar in der Tat in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, aber in so geringen Konzentrationen, dass sie bei einem normalen Konsum keinen Schaden anrichten. In Deutschland erfolgen diesbezüglich strenge und verlässliche Kontrollen durch die zuständigen staatlichen Stellen.
-Leserin, 76: Was darf ich bei einer Divertikulose nicht essen, was dafür schon? Ich hatte schon einige Male eine Divertikulitis.
Bei einer Divertikulose haben sich im Darm sackartige Ausstülpungen der Darmschleimhaut gebildet, die man Divertikel nennt. Wenn sie sich entzünden, spricht man von einer Divertikulitis. Allgemein empfiehlt man bei Divertikeln eine ballaststoffreiche Ernährung. Zudem sollten Sie darauf achten, genug Flüssigkeit aufzunehmen und sich viel zu bewegen. Vorhandene Divertikel verschwinden dadurch zwar nicht, doch kommen dann weniger bis gar keine neuen mehr hinzu. Wichtig ist es dabei, nicht nur auf Ballaststoffe zu setzen, sondern diese als Teil einer ausgewogen gestalteten Ernährung zu sehen. Auf Extreme wie zum Beispiel viel Weizenkleie, nur noch Körner oder Rohkost, sollten Sie also verzichten! Und: Bei einer akuten Divertikulitis – wenn die Divertikel also gerade entzündet sind – sollten sich Betroffene vorübergehend sogar eher ballaststoffarm ernähren – solange, bis die Entzündung abgeklungen ist. In jedem Fall sollten Sie eine professionelle qualifizierte Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.
-Leser: Kann man der chronischen Darmentzündung Colitis ulcerosa mit einer bestimmten Ernährung entgegenwirken?
Es gibt leider keine Ernährungsform, mit der sich das Auftreten einer Colitis ulcerosa verhindern ließe. Gleichwohl kann man bei einer bestehenden Erkrankung den Verlauf durch die Ernährung positiv beeinflussen. Dabei gilt es vor allem, einer Mangelernährung vorzubeugen bzw. diese möglichst früh zu erkennen und durch eine professionelle Ernährungstherapie zu behandeln. Zudem können Omega-3-Fettsäuren, wie sie etwa in verschiedenen Fischen enthalten sind, die Entzündung im Darm hemmen. Auch sogenannte Probiotika haben Studien zufolge einen entzündungshemmenden Effekt. In jedem Fall brauchen Patienten mit Colitis ulcerosa aber eine regelmäßige und professionelle Ernährungsberatung.
-Leserin, 23: Ist eine ausgewogene, regionale Ernährung nicht gesünder als eine strikt vegane, die durch Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen vervollständigt werden muss?
Absolut! Eine ausgewogene regional-saisonale Ernährung nach den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) – im Internet unter www.dge.de zu finden – ist die für gesunde Erwachsene allgemein und klar empfohlene Ernährungsform. Die ernährungsmedizinischen Fachgesellschaften raten derzeit von einer strikt veganen Ernährung ab, da hierbei häufig Mangelerscheinungen auftreten. Denn bei dieser Kostform verzichtet man nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf andere tierische Produkte wie Milch, Eier und Honig. Wer sich dennoch streng vegan ernähren möchte, sollte daher möglichst eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch nehmen – um zu lernen, wie man seinen Körper trotz dieser Einschränkungen ausreichend mit Nährstoffen versorgen kann. Dabei ist es allerdings fast immer nötig, Vitamin B 12 und Eisen künstlich zuzuführen.
-Leser: Ist Hirse besser als Reis und ist Dinkel gesünder als moderner Weizen? Oder sind das doch nur Ernährungsmoden, die kommen und gehen?
Nein, Hirse ist nicht besser und auch die aktuelle Weizenphobie ist unbegründet – außer, man hat eine echte Allergie oder eine Unverträglichkeit. Prinzipiell enthalten alle genannten Getreidesorten für die Ernährung wertvolle Inhaltsstoffe. Was allgemein bei Getreide gilt: Vollkornprodukte sind insgesamt gesehen praktisch immer die gesündere Variante.
-Leser: Ich habe schon öfter gelesen, dass alles Knusprige, also etwa Röststoffe in Chips, schädlich sein soll. Stimmt das?
Wenn stärkehaltige Lebensmittel wie Pommes oder Kartoffelchips sehr hoch erhitzt werden, kann dabei vermehrt Acrylamid entstehen. Diese Substanz wiederrum gilt als krebserregend. Die Europäische Union hat daher im vergangenen Jahr eine Verordnung erlassen, nach der die genannten Lebensmittel nur noch bis zu einer bestimmten Temperatur erhitzt werden dürfen – damit möglichst wenig oder gar kein Acrylamid entsteht.
-Leserin, 64: Es heißt ja immer, die Inhaltsstoffe vieler Öle würden beim Erhitzen kaputtgehen. Welche kann ich zum Braten in der Pfanne nehmen – und welche zum Frittieren?
Das stimmt! Nicht jedes Öl eignet sich zum starken Erhitzen, also etwa zum Kochen, Braten oder Frittieren. Gesund und zudem hocherhitzbar ist beispielsweise Rapsöl. Natives Olivenöl hingegen eignet sich nicht zum starken Erhitzen, sondern nur für mittlere Temperaturen. Kürbiskernöl wiederum sollten Sie gar nicht erhitzen, sondern nur kalt nutzen.
-Leser, 55: Eine Tasse Kaffee gehört für mich zum Frühstück. Über den Tag verteilt komme ich so meist auf drei, manchmal sogar vier Tassen. Meine Frau meint, das sei zu viel – und sicher nicht gut für mein Herz. Übertreibt sie?
Da kann ich in der Tat Entwarnung geben: In vielen aktuellen Studien hat sich Kaffee sogar als gesundes Lebensmittel gezeigt. Vier Tassen über den Tag verteilt sind sicher kein Problem. Falls Sie diese Menge schlecht vertragen, oft Magenschmerzen bekommen oder etwa an Herzrhythmusstörungen leiden, empfiehlt es sich aber, dies einmal mit Ihrem Hausarzt zu besprechen.
Zusammengestellt von A. Eppner.