GLÜCKSFITNESS – DAS SCHÖNSTE GEFÜHL IM BESTEN ALTER

Bleiben Sie offen für neue Dinge!

von Redaktion

Der Frühling steht vor der Tür. Überall in der Natur ist jetzt ein Neubeginn spürbar: ob im Sprießen der Frühblüher, im eifrigen Gezwitscher der Singvögel oder in den oft schon so warmen Temperaturen. Unser Organismus reagiert auf all diese Signale, vor allem auf die zunehmende Tagesmenge: Er produziert jetzt mehr vom stimmungsaufhellenden Hormon Serotonin und weniger vom müde machenden Melatonin. Die Folge: Wir fühlen uns wohler und energiegeladener.

Keine Sorge, gelegentliche Anfälle von Frühjahrsmüdigkeit zwischendrin sind nur ein Zeichen des Umstellungsprozesses und tun der generellen Tendenz keinen Abbruch! Im Zuge dieser allgemeinen Aufbruchstimmung ist der Frühling auch für unsere Seele die ideale Zeit, Neues in Angriff zu nehmen. Gute Neujahrsvorsätze sind das eine – aber im kalten, dunklen Monat Januar doch so viel schwerer umzusetzen als im warmen Frühjahrssonnenschein. Jetzt fällt es uns leichter, uns neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen, uns auf unbekanntes Terrain zu wagen. Wir kommen nun leichter in Bewegung als im Winter – psychisch und physisch. Wir spüren Neugier und Unternehmungslust in uns. Und beides sind ganz wichtige Voraussetzungen fürs Glück!

Eigentlich ist uns dieser Schlüssel zum Glück in die Wiege gelegt worden. Erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind partout alles ausprobieren mussten, was Sie nicht kannten? Sogar dann, wenn Sie dabei gelegentlich auf die Nase fielen? Irgendwann kommt den meisten von uns diese natürliche Wissbegierde leider etwas abhanden. Denn: Je älter wir werden, desto eher reagieren wir eher abwehrend auf Unbekanntes, neue Herausforderungen und Unterbrechungen unserer Routine – „Dafür bin ich zu alt!“; „Das lerne ich ohnehin nicht mehr!“; „Muss ich das wirklich noch verstehen?“ – kommt dann oft reflexhaft als Antwort.

Wie schade! Denn mit der – falschen (!) – Überzeugung, dass Hans nimmer mehr lernt, was Hänschen nicht lernte, machen wir uns ganz unnötig selbst unglücklich: Unser Gehirn ist von der Evolution her nämlich extra dafür gemacht, lebenslang nach neuen Reizen und Informationen zu suchen. Es hungert geradezu danach!

Bis ins hohe Alter hinein will es immer wieder neue Nervenverknüpfungen bilden und ständig dazulernen dürfen. Sonst wird es unzufrieden. Das äußert sich dann erst mal in gähnender Langeweile, irgendwann unter Umständen in depressiven Gefühlen. Das Gegenrezept: Bleiben Sie in Bewegung, bleiben Sie neugierig, bleiben Sie offen – in jedem Alter.

Geben Sie sich nie nur mit dem zufrieden, was Sie schon kennen und können. Verlassen Sie die eingefahrenen Gleise regelmäßig: Probieren Sie immer wieder neue Dinge aus, experimentieren Sie mit neuen Hobbys und Aktivitäten. Nutzen Sie jede Gelegenheit, Menschen und Orte kennenzulernen, sich mit fremden Kulturen, Ideen, Sprachen und Lebenswelten auseinanderzusetzen.

Also: Was wollten Sie schon immer mal ausprobieren? Tun Sie es einfach in diesem Frühling! Ihre Glücksbilanz wird es Ihnen danken.

VON FELICITAS HEYNE

Die renommierte Diplom-Psychologin und Buchautorin schreibt heute über die Aufbruchstimmung im Frühling – und was diese für unsere Seele bedeutet.

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