Zöliakie: Was müssen Betroffene wissen?

von Redaktion

Leser: Was empfehlen Sie Patienten mit Zöliakie?

Patienten reagieren allergisch auf das Weizeneiweiß Gluten, das in vielen Getreideprodukten enthalten ist. Essen sie glutenhaltige Kost, führt dies zu einer entzündlichen Schädigung der Dünndarmschleimhaut: Diese verliert ihre „Zotten“, die erforderlich sind, um bestimmte Nährstoffe aufzunehmen. Fehlen sie, ist ein Mangel an essenziellen Nährstoffen die Folge: Vitamin D und Folsäure, aber auch Eisen müssen daher entweder oral in Form von Tabletten oder Kapseln ersetzt oder gespritzt werden, um die Aufnahme über die defekte Darmschleimhaut zu umgehen. Entscheidend für alle Patienten ist es daher, konsequent glutenfreie Nahrungsmittel zu verzehren. Davor steht die richtige Diagnose: Hierfür müssen Serum-Antikörper gegen das Enzym „Transglutaminase“ oder gegen „Gliadin-Peptide“ nachgewiesen oder gar eine Gewebeprobe des Dünndarms mikroskopisch untersucht werden. Bestätigt sich der Verdacht, lässt sich eine Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch glutenfreie Kost verhindern. Ein bereits geschädigter Dünndarm kann sich dann wieder erholen und voll funktionsfähig werden. Auch die Antikörper im Serum werden weniger oder verschwinden. Aber: Jede neuerliche Aufnahme glutenhaltiger Nahrung führt prompt zu einem Rückfall mit entsprechender Entzündung des Dünndarms. Langfristig erhöht diese Schädigung das Risiko für bestimmte Krebsformen, nämlich Karzinome und bösartige Lymphome des Dünndarms.

Artikel 8 von 9