KOCHBUCH

Wild kochen – jederzeit

von Redaktion

Von der Vegetarierin zur Jägerin – Alena Steinbach ist im wahrsten Sinn des Wortes auf den Geschmack gekommen. Mit 13 Jahren beschloss sie aus Protest gegen die schlechte Haltung der Nutztiere, denen Medikamente und Antibiotika verabreicht werden und die niemals das Tageslicht sehen, kein Fleisch mehr zu essen. Seit nunmehr neun Jahren isst sie wieder Fleisch – überwiegend Wildbret, also Fleisch von Tieren, „die ein gutes Leben hatten“. Das sei das gesündeste und nachhaltigste Fleisch, das es gibt. „Mehr Bio als Fleisch von einem frei lebenden Tier geht nicht“, betont sie. Dazu hat sie das Buch „Wild kochen“ geschrieben. Wildfleisch ist weit mehr als nur der Festtagsbraten mit Knödel, Blaukraut und Preiselbeeren. Die junge Jägerin und Köchin räumt gleich mit zwei Vorurteilen auf: Erstens, dass es Wild nur im Herbst und im Winter zur Weihnachtszeit gibt. Frisches Wildbret gibt es fast das ganze Jahr über – und zwar regional. Das zweite Vorurteil: dass die Zubereitung schwierig sei. „Wildfleisch ist genauso vielseitig wie anderes Fleisch“, sagt Alena Steinbach. Braten, Kurzgebratenes, Hackfleisch für Fleischpflanzerl oder Nudelsoße à la Bolognese, Steaks, Wilddöner, Rehcarpaccio, Grillspieße und Bratwürste – alles geht. Letztere gibt’s fertig zu kaufen beim Metzger, wovon die Autorin ausgeht. Mit einem Fleischwolf, Tülle und Darm vom Metzger kann man Würste aber auch ganz einfach selbst herstellen. Wildfleisch muss überhaupt nicht eingelegt oder sonst wie vorbehandelt werden. Etwa in Buttermilch. So wie man es früher tat, um einen vermeintlich strengen Geschmack zu überdecken.  cv Wild kochen. Alena Steinbach. Gräfe und Unzer Verlag, 192 Seiten, 24,99 Euro.

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