Blutungen: Plättchenhemmer absetzen?

von Redaktion

Leser: Nach einem Herzinfarkt bekam ich Mitte Oktober vergangenen Jahres zwei „Stents“, also zwei Gefäßstützen, gesetzt. Ende Dezember erhielt ich noch einen, eventuell soll sogar noch ein weiterer folgen. Seit ich die Stents habe, sollte ich jedenfalls 10 mg „Prasugrel“ einnehmen sowie 100 mg ASS – zusätzlich zu den Medikamenten, die ich bis dahin schon nahm, nämlich einen Blutdrucksenker, einen Cholesterinsenker und mehrere Diabetes-Mittel. Nur: Seither habe ich immer wieder starkes Nasenbluten. Welche Möglichkeiten gibt es, das zu verhindern?

Prinzipiell ist nach einem Herzinfarkt mit einer „Koronar-Intervention“, also einem Eingriff an den Herzkranzgefäßen, eine doppelte Blutplättchenhemmung für zwölf Monate erforderlich. Diese sollte aus „Acetylsalicylsäure“ (ASS) bestehen und zudem entweder aus dem Wirkstoff „Prasugrel“ oder „Ticagrelor“. In Ihrem Fall hieße das, dass Sie diese Medikamente zumindest bis Oktober weiternehmen müssen. Ein früheres Umstellen von „Prasugrel“ auf den Wirkstoff „Clopidogrel“ ist in Ausnahmefällen allerdings möglich – insbesondere dann, wenn es zu bedrohlichen Blutungen kommt. Voraussetzung dafür aber ist, dass die Blutplättchen durch „Clopidogrel“ bei Ihnen auch wirklich gut gehemmt werden. Um das festzustellen, ist ein entsprechender Labortest erforderlich. Dies sollten Sie aber unbedingt mit Ihrem betreuenden Kardiologen genauer besprechen.

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