Hier schneiden Sie ein wichtiges Thema an, das mir als HNO-Arzt sehr am Herzen liegt. Sie schildern die korrekte Standardtherapie nach einem ausgeprägten Hörsturz. Offenbar hat sich bei Ihnen aber leider keine Besserung eingestellt. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Ihnen das im Alltag große Probleme bereitet. Die meisten gehörlosen oder schwerhörigen Patienten leiden unter der verminderten Kommunikationsfähigkeit, weil diese den Austausch mit Familie und Freunden erschwert. Auch die räumliche Orientierung, etwa im Straßenverkehr, leidet darunter. Die gute Nachricht: Heute kann man bei Gehörlosigkeit oder hochgradiger Schwerhörigkeit mit einem „Cochlea-Implantat“ helfen. Dabei handelt es sich um eine kleine, elektronische Prothese, die im Innenohr den Hörnerven direkt reizt. So entsteht wieder ein Höreindruck, der in der Regel auch das Verstehen von Sprache ermöglicht. Grundsätzlich sind solche Implantate für alle Menschen geeignet, die einseitig oder beidseits gehörlos sind, aber auch dann, wenn Hörgeräte nicht mehr zu einem ausreichenden Sprachverständnis führen. Dies betrifft besonders viele ältere Menschen. Viele wissen aber gar nichts von dieser Hilfsmöglichkeit. Auch wird das Cochlea-Implantat nicht von allen Hörgeräteakustikern in ausreichendem Maß empfohlen. Gerne können Sie sich, wenn sich die Lage bez. Corona wieder beruhigt hat, zur Beratung in unserer HNO-Klinik
des Klinikums Schwabing vorstellen, wo wir diese
Implantationen routinemäßig durchführen.