Früher haben Hanna (13) und Katharina (12) zu Muttertag gebastelt. Doch dafür sind die beiden Mädchen aus Aying (Landkreis München) mittlerweile zu groß – Schere und Papier kommen nur noch zum Einsatz, wenn sie Schablonen für Torten herstellen. Heuer soll es ein großes Herz auf der Muttertags-Torte sein. „Verzieren macht zwar die meiste Arbeit“, sagt Hanna, „aber eine Torte zu Muttertag soll besonders schön sein“.
Die beiden Schülerinnen lieben es, zu kochen und zu backen und so machen sie sich ans Werk. Zurzeit haben sie besonders viel Zeit: Die Schule wird für die beiden Heranwachsenden erst nach Pfingsten wieder beginnen, Mannschaftstraining ist in Zeiten von Corona tabu. Und mit mehreren Freundinnen darf man sich auch nicht treffen, was beide sehr bedauern. Also ist Backen eine willkommene Abwechslung vom Corona-Alltag. „Ich habe schon mehr Backutensilien als meine Mutter“, erzählt Hanna stolz. Die meisten hat sie von ihrer Patentante geschenkt bekommen.
Die Zutaten für die beiden Kuchen haben die Mädchen in der Küche zurechtgelegt. Später, zum Dekorieren der beiden Torten, gehen sie auf die Terrasse, dort steht ein großer Tisch. Genug Platz, um sich auszutoben. Außerdem ist es da nicht so schlimm, wenn ein paar Spritzer von der Füllung daneben gehen.
Jedes der beiden Mädchen hat für Muttertag ein Tortenrezept herausgesucht. „Die Biskuitrolle geht schnell, die Himbeer-Zitronen-Torte darf bei uns bei keinem Familienfest fehlen“, sagt Katharina und Hanna fügt hinzu: „Das ist die Lieblingstorte unserer Mutter.“ Daher steht diese bei jedem Geburtstag, jeder Taufe oder Kommunion auf der Kaffeetafel. Auch wenn sie etwas aufwendiger ist. Idealerweise bäckt man den Biskuitboden am Vortag.
Normalerweise haben Hanna und Katharina beim Backen Airpods im Ohr und hören laut Musik. Das ist heute nicht so, sie würden die Anweisungen des Fotografen via Internet nicht hören, der ihnen beim Backen zuschaut.
Muttertag ist ein Fest, das oft mit Ritualen verbunden ist. Das Frühstück im Bett gehört bei der Familie Schmidt dazu. „Das servieren wir aber nur zu Muttertag so, an Vatertag decken wir den Tisch. Weil unser Papa Krümel im Bett nicht mag“, erzählen die beiden. Danach steht ein Ausflug an. Vergangenes Jahr ging es zu Muttertag in die „Pinakothek der Moderne“ nach München, weil sich Mutter Irene das gewünscht hatte. Ein Museumsbesuch muss in diesem Jahr leider ausfallen – dann doch eine Radtour mit der Familie. Hanna und Katharina können sich das Grinsen angesichts dieser Tatsache nicht ganz verkneifen. Manchmal ist Corona auch für etwas gut.