Neben dem iPhone SE (ab 450 Euro) und dem brandneuen OnePlus Nord (ab 399 Euro) mischt nun auch Google wieder kräftig mit. Der Internet-Riese aus den USA hat drei neue Smartphones angekündigt, darunter einen echten Preishit. Und auch von Samsung und Microsoft gibt es Neues für den Handy-Herbst.
Die Günstigen
Eigentlich wollte Google sein neues Pixel 4a bereits im Mai präsentieren. Doch Corona brachte den Terminplan durcheinander. Mit 349 Euro ist das 4a für die gebotene Technik erstaunlich günstig. Der Vorgänger 3a hatte zum Start noch 399 Euro gekostet. Wer sich im Herbst ein neues Smartphone zulegen will, das nicht zu teuer ist, könnte mit dem neuen Pixel genau richtig liegen, das Google als „Smarterphone“ anpreist, als besonders schlaues Handy. Die Vorbestellung startet am 10. September, geliefert wird ab 1. Oktober.
Es gibt nur eine einzige Version mit recht großzügigen 128-GB-Speicher und mit schlichtem schwarzem Kunststoffgehäuse. So spart Google bei den Produktionskosten. Und wegen der gesenkten Mehrwertsteuer zahlen Käufer bis Jahresende nur 340,20 Euro.
Die Stärken
Der 5,8 Zoll große und damit rechte kompakte OLED-Bildschirm mit HD-Auflösung sowie die 12,2-Megapixel-Kamera auf der Rückseite sind beim Pixel 4a eindeutig moderner als beim iPhone SE. Auch Google setzt zwar auf eine Single-Kamera mit nur einer Linse. Doch die Pixel-Kameras sind dafür bekannt, dass sie dank Software-Tricks und Künstlicher Intelligenz gerade bei schlechtem Licht für exzellente Fotos sorgen – auf Wunsch auch mit schick verwischtem Hintergrund. Bequem ist die tiefe Einbindung des Google-Assistenten, der zum Beispiel bei Telefonaten in Echtzeit Untertitel anzeigt. Wer sich Sorgen um den Schutz seiner Daten macht, dürfte von so viel Googelei aber eher abgeschreckt sein. Ein unbestrittener Vorteil sind die Updates des installierten Android 10, das Google für drei, vier Jahre aktuell und damit sicher halten will. Hier können Konkurrenten wie Samsung oder OnePlus nicht mithalten. Apple bringt die iOS-Software des iPhone SE allerdings mindestens genauso lange auf den neuesten Stand.
Die Schwächen
Google spart und spendiert dem 4a nur den Mittelklasse-Prozessor Snapdragon 730G. Der ist für die meisten Zwecke zwar ausreichend – kann aber nicht mit Apples pfeilschnellem und aktuellem A13-Chip mithalten, der auf dem iPhone SE selbst aufwendigste 3D-Spiele ermöglicht. Im Gegensatz zum OnePlus Nord und zum SE ist das neue Google außerdem nicht wasserdicht und lässt sich nicht drahtlos laden. Und vor allem das iPhone sieht mit seinem Gehäuse aus Glas und Alu deutlich schicker und wertiger aus als das Pixel 4a. Dafür kostet das Apple-Handy mit 128 GB auch gut 170 Euro mehr.
Neuheiten
Die weiteren Google-Neuheiten: Im Herbst kommen außerdem eine zweite Version des Pixel 4a mit 5G-Mobilfunk (499 Euro) sowie das neue Topmodell Pixel 5. Es ist mit Metallgehäuse, starkem Prozessor, aufwendigerer Kamera und ebenfalls 5G deutlich besser ausgestattet als das 4a – kostet mit 650 bis 700 Euro aber auch doppelt so viel.
Die Luxusklasse
Luxus-Smartphones von Samsung: Die Südkoreaner bleiben der Luxusklasse treu und haben jetzt mit dem Galaxy Note 20 und mit dessen Ultra-Variante ihre neuen Handy-Flaggschiffe vorgestellt. Beide bieten erneut aufwendige Technik mit 5G, bis zu fünf Kameralinsen und extrem flüssigen 120-Hertz-Bildschirmen. Die Displays sind mit 6,7 und 6,9 Zoll weiter gewachsen. Die Preise liegen zwischen 925 Euro und 1364 Euro, der Verkauf startet am Freitag dieser Woche. Interessenten sollten aber vorerst abwarten. Denn laut aktueller Zahlen des Preisportals idealo.de sind auch die neuen Galaxys nach drei Monaten bis zu einem Viertel billiger zu bekommen. Aus 1364 Euro werden dann – wenigstens etwas günstigere – rund 1000 Euro.
Falt-Handy
Alle Versuche von Samsung, Huawei und Motorola, ausklappbare Handys mit zwei Bildschirmen zu etablieren, sind bisher krachend gescheitert – an technischen Problemen, an zu hohen Preisen und schlussendlich am Desinteresse der Nutzer. Nun versucht es Microsoft mit dem Surface Duo, einem Mix aus Smartphone, Tablet und Notebook. Die beiden Displays sind durch ein Scharnier getrennt und jeweils 5,6 Zoll groß. Ausgeklappt ergibt sich eine große Fläche von 8,1 Zoll, die auch für ein kleineres Notebook genügen würde. Microsoft will ein handliches, tragbares Büro bieten, installiert aber leider keine Mobil-Variante von Windows 10, sondern das gewohnte Android. Zumindest die Office-Programme wie Word oder Excel sollen perfekt auf den Doppel-Bildschirm abgestimmt sein.
Das Surface Duo erscheint am 10. September zu Preisen ab stattlichen 1399 Dollar (1200 Euro) zunächst in den USA, später auch in Deutschland.