TIPPS IN KÜRZE

von Redaktion

Dass eine fleischreduzierte Kost mit viel Gemüse und Obst bei Rheuma hilft, ist belegt: Die Entzündungswerte bessern sich im Lauf der Therapie. Da sich immer mehr Leiden als entzündungsbedingt entpuppen, gehen Forscher nun der Frage nach, inwieweit sich durch eine pflanzenbetonte Ernährung auch weitere Krankheiten wie Arteriosklerose, Depressionen oder Osteoporose positiv beeinflussen lassen. Auch wenn vieles noch unklar ist, betont Biochemikerin Prof. Cordula Siegmann im „Senioren Ratgeber“: „Gesund essen hat keine Nebenwirkungen, also getrost versuchen!“ Eine besondere Rolle spielen laut Experten Fette. Gesättigte Fette fördern Entzündungen eher. Fettes Fleisch, Wurst und fetter Käse schneiden daher schlecht ab, ebenso Fertiggerichte. Noch ungünstiger sind Transfette, die sich in vielen frittierten Produkten und Backwaren mit sogenannten teilgehärteten Fetten finden. Zudem haben Forscher die Arachidonsäure im Visier: Das typische Fleischfett, das auch in fetten Milchprodukten und Eiern steckt, ist zugleich der Stoff, aus dem der Körper entzündungsfördernde Gewebshormone bildet. Fette Fische wie Lachs, Makrele oder Hering steuern mit ihren langkettigen Omega-3-Fettsäuren gegen. Problematisch ist auch Zucker. „Wir haben reichlich Belege, dass alles, was den Blutzuckerspiegel schnell in die Höhe treibt, auch Entzündungsprozesse befeuert“, sagt Stoffwechselforscher Prof. Andreas Pfeiffer von der Berliner Charité. In Lebensmittel übersetzt heißt das: Ob Brot oder Nudeln – Vollkorn ist immer die bessere Wahl. Eine der wichtigsten Strategien im Kampf gegen Entzündungsprozesse ist es, überflüssige Kilos abzubauen. Besonders das Fettgewebe am Bauch sei sehr aktiv, „es produziert reichlich Entzündungsbotenstoffe“, erläutert der Münchner Ernährungsmediziner Prof. Hans Hauner.

Rheumapatienten haben kein erhöhtes Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken. „Auch das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 scheint nicht erhöht zu sein“, sagt Prof. Dr. med. Hendrik Schulze-Koops, Leiter der Rheumaeinheit am Klinikum der LMU München. Doch gelte diese Entwarnung mit Einschränkungen: Einige der bekannten, allgemeinen Risikofaktoren für schwere Verläufe – wie ein höheres Lebensalter, männliches Geschlecht, Rauchen, Diabetes, starkes Übergewicht oder vorbestehende Lungen-, Herz- oder Nierenerkrankungen – seien bei Rheumapatienten häufiger als im Bevölkerungsdurchschnitt. Sie dürften daher nicht außer Acht gelassen werden. Durch die entzündlich-rheumatische Erkrankung selbst scheint das Corona-Risiko dagegen nur dann erhöht zu sein, wenn die Patienten Glukokortikoide („Cortison“) in einer Dosis von 10 Milligramm und mehr pro Tag einnehmen oder wenn die Erkrankung gerade besonders aktiv ist, die Rheumasymptome also schlecht medikamentös beherrscht werden können.

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