„Das, was man isst, soll zu einem besseren Wohlbefinden verhelfen“, sagen Felicitas Riederle und Alexandra Stech. Die beiden jungen Frauen sind überzeugt: „Man kann sich gesund essen“, und begründen das mit der „Epigenetik.“ Sie gilt als Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen. Die DNA eines jeden Menschen stehe zwar fest, doch ihre Wirkweise könne man durch eine gesunde Lebensweise beeinflussen. Ihr Essen nennen sie „Epi-Food.“
Dass man sich mit Essen etwas Gutes tun kann, hat Alexandra Stech am eigenen Leib erfahren. Sie litt jahrelang an Bulimie. Doch dazu später.
Zu viel Zucker, zu viel Stress. Das ist für keinen gut, doch ob man sich mit Fleisch ernährt oder nur auf veganes Essen setzt, das bleibe jedem selbst überlassen, sagen die beiden Frauen. „Ernährung ist individuell, man muss nur auf sich hören.“ Grundvoraussetzung sei jedoch: „Man muss Lust haben, sich gut zu ernähren.“ Der Genuss soll dabei nicht zu kurz kommen – denn: „Essen nuss schmecken.“ Trotzdem versuchen sie weitestgehend auf Weizenmehl, Zucker und Kuhmilch zu verzichten.
Das Ernährungskonzept kommt an. So ließen sich beispielsweise die Kulturschaffenden beim Sommerfest der Münchner Staatsoper im vergangenen Jahr das Essen von Epi Food schmecken. Mittlerweile haben sich die beiden mit ihrem Epi Food einen Namen gemacht, nicht nur bei Social Media, sondern auch im realen Leben, mit ihrer Catering-Firma.
Gutes Essen hat bei den besten Freundinnen („Wir haben uns beim Klassensprecher-Seminar kennengelernt.“) schon immer eine große Rolle gespielt. Wenn auch eine sehr unterschiedliche.
Felicitas Eltern sind schon seit sie denken kann, alternativ unterwegs, achten auf gesunde Nahrungsmittel, wenn sie sich verletzt hat, gab es Spitzwegerich-Umschläge statt Antibiotika-Kuren. „So etwas prägt“, sagt sie heute. Freilich, ein kurze Liebe zu Fast Food im Teenager-Alter durfte nicht fehlen. Nach der Schule studierte Felicitas Mode und Design-Management. Seit 2014 kümmert sie sich ausschließlich um Epi Food. Zusammen mit ihrer Freundin Alexandra.
Auch bei ihr spielte das Essen schon von klein auf eine wichtige Rolle. Zu Hause wurde viel gekocht, der Papa kommt aus Ungarn und liebt die deftige Küche. Als Kindergarten-Kind spielte Alexandra Kochshow, wie sie heute mit einem Grinsen erzählt. Das erste Gericht, das es bei Alexandra gab, waren Nudeln mit Tomatensauce und schwarzen Oliven – Letztere sollten für mediterranen Flair sorgen.
Weil die ungarische Küche süß und fettig ist, ließen Diäten bei Alexandra Stech nicht lange auf sich warten: „Mit zwölf Jahren war ich an Bulimie erkrankt. Das ging über Jahre. Mein Immunsystem hat nicht mehr funktioniert, ich hatte jedes Jahr eine Bronchitis und sah schlecht aus.“ Erst in der Therapie hat Alexandra Stech begriffen, dass sie zwar gesund gegessen, aber auch alles wieder aus ihrem Körper ausgeleitet hat.
Sie zog nach Berlin, studierte internationale Wirtschaftsbeziehungen und widmete sich gesunder Ernährung.
Auch bei ihr ist gesundes Essen heute Lebensinhalt. „Weil es zu einem gesünderen Ich verhilft.“ Ganz nebenbei mache das Auseinandersetzen mit guten Lebensmitteln und gesundem Essen auch noch Spaß. Und wenn es dann auch noch schmeckt.