Sie versuchen kalorienarm zu essen, nehmen aber einfach nicht ab? Vielleicht tappen Sie in eine Kalorienfalle! Wie Sie diese aufspüren und was beim Abnehmen hilft, verrät Dr. Gert Bischoff, Leiter des Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention (ZEP) am Krankenhaus Barmherzige Brüder in München.
Nutzen Sie eine App! Wer mehr Kalorien verbraucht, als er aufnimmt, verliert an Gewicht. Nur: Die meisten wissen nicht so genau, wie viel sie jeden Tag essen. Sollen sie Bilanz ziehen, vergessen sie fast immer einige Snacks. Oder aber sie schätzen Mengen oder Kaloriengehalt falsch ein, warnt Bischoff. Er rät daher, Apps wie „Fddb“ oder „Fatsecret“ (in der Basisversion kostenlos) zum Kalorienzählen zu verwenden. So denken Sie auch an den Burger, den Sie sich unterwegs gegönnt haben – und der liefert vielleicht allein schon rund 800 Kalorien. Machen Sie den Tellertrick! „Auf dem Teller sollte die Gemüsekomponente die größte sein, die Sättigungsbeilage die kleinere, dazu etwas Eiweiß“, sagt Bischoff. Fast alle Studien zeigten: Es ist gar nicht so entscheidend, ob man vor allem an Fett oder den Kohlenhydraten spart. Den Eiweißanteil müsse man aber hoch halten. Das erhält auch die Muskeln, wichtige Kalorienverbrenner. Sattmacher statt Fettmacher! Ein halbes Kilo Pellkartoffeln liefere so viele Kalorien wie eine Tüte Pommes. Anhaltend satt machen aber nur die Kartoffeln. Bei Nudeln fahren Sie mit der Vollkornvariante besser: Sie liefern mehr Ballaststoffe und halten länger satt. Bevorzugen Sie generell Lebensmittel mit einer geringen Energiedichte. Das heißt: Sie füllen den Magen mit viel Volumen, enthalten aber nur wenige Kalorien. Lassen Sie sich Zeit! Essen Sie langsam, denn erst nach etwa 20 Minuten spüre man ein Gefühl der Sättigung, rät der Experte. Auch mit dem Gewicht sollte es nicht zu schnell bergab gehen: Ein bis eineinhalb Kilo pro Monat seien für die meisten optimal. Bei Adipositas, also sehr starkem Übergewicht, kann schnelleres Abnehmen sinnvoll sein – aber nur mit professioneller Unterstützung. Die findet man in einer ernährungsmedizinischen Praxis oder Ambulanz. Meiden Sie flüssige Kalorienfallen! Limo, Cola und Saft enthalten viel Zucker. Besser: Wasser und ungesüßte Tees. Sparen sollte man auch an Alkohol: Er bremse die Fettverbrennung und liefere viele Kalorien.