Grillen mit Adnan

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

Die meisten Menschen kennen den Schauspieler als Metin Öztürk, dem ordnungsliebenden Polizisten und Familienvater aus „Türkisch für Anfänger“. Die Fernsehserie war ein Riesenerfolg und wurde in mehr als 70 Länder verkauft. „Es war eine tolle Zeit und hat viel Spaß gemacht“, sagt Adnan Maral rückblickend. Dass die Serie Kult-Status hat, macht ihn „dankbar und ehrfürchtig, ein Teil dessen gewesen zu sein“.

Multikulti ist sein Lebensthema – vor der Kamera und am Herd. „Ich liebe die türkische Küche genauso wie die deutsche.“ Adnan Maral wurde in Ostanatolien geboren und kam im Alter von zwei Jahren nach Deutschland, er wuchs in Frankfurt am Main auf, entschied sich irgendwann für den Beruf des Schauspielers. „Ich habe mit 14 Jahren die Schauspielerei für mich entdeckt. Es hat mir geholfen, mich in den zwei Welten zurechtzufinden.“ Wenn er heute in seinem Haus am Ammersee am Grill steht, kann man sich nicht mehr vorstellen, dass er einst ein introvertierter Jugendlicher war.

Am Ammersee hat der Schauspieler zusammen mit seiner Frau Franziska, einer gebürtigen Schweizerin, ein altes Bauernhaus umgebaut – Herzstück ist die große Küche. „Wir kochen gerne zusammen.“ Hier ist die Familie heimisch geworden. „Wir fühlen uns im Oberland sehr wohl“, sagt seine Frau Franziska. Besonders der Lech sei „unfassbar schön“.

Oft wird bei den Marals gegrillt, auch im Winter. Nicht erst, seit Adnan mit dem Spitzenkoch Ali Güngörmüs für die Sendereihe „Grillen mit Ali und Adnan“ vor der Kamera steht. „Von Ali habe ich gelernt, dass man wirklich alles grillen kann.“ Die Leidenschaft zum Grillen hat Adnan Maral vom Vater übernommen. „Wenn wir früher mit dem Auto in die Türkei fuhren, haben wir immer unterwegs irgendwo am Straßenrand gegrillt.“

Sein persönliches Highlight in dieser Staffel: Grillen mit einem Tandur-Ofen. „Das ist ein traditioneller mit Holz geheizter Backofen des Orients, meine Großmutter hat ihn immer verwendet.“ Im Tandur wird die enorme Wärmespeicherkraft von Keramik ausgenutzt, die gleichzeitig das Fleisch nicht austrocknen lässt.

Doch heute gibt es erst einmal einen türkischen Klassiker: Köfte. Das sind kräftig gewürzte, gebratene oder gegrillte Hackfleischbällchen. Mit den bayerischen Fleischpflanzerln vergleichbar. Nur dass in die Köfte kein Schweinefleisch kommt. Maral verwendet Rindfleisch, manchmal mischt er es auch mit Lammfleisch.

Ihm können die Köfte nicht scharf genug sein. „Wenn meine Mutter sie jetzt machen würde, kämen ganz viele Knoblauchzehen in den Fleischteig“, sagt er. Jeder macht es, wie es ihm schmeckt. „Yalla-Style“ halt. Diesen Ausdruck benutzt der Grillmeister gerne. Yalla heißt auf Türkisch „Los geht’s“.

So hat der Schauspieler auch seine Produktionsfirma genannt, die Geschichten über das Miteinander verschiedener Kulturen erzählt.

Yalla ist ein typischer Maral-Ausdruck. Er fällt an diesem Nachmittag immer wieder. Wenn die Familie zusammen spricht, ist das ein munteres Durcheinander von Türkisch, Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Jeder wie er mag. Als sich alle an den Tisch setzen, heißt es deshalb Afiyet olsun, en Guete und Guten Appetit.

Grillen mit Ali und Adnan

Am heutigen Freitag startet die Kulinarik-Sendereihe „Grillen mit Ali und Adnan“ im Bayerischen Rundfunk. Vier Folgen, jeweils freitags um 19.30 Uhr. Vom Grill-Burger über Picknick-Grillen bis zum Grillen im Tandur-Ofen sind viele neue Ideen dabei. Regionalität, artgerechte Haltung, Umweltbewusstsein und nachhaltige Verarbeitung der Produkte sind den beiden wichtig.

Beim Zubereiten gibt Ali jede Menge nützliche Feinschmeckertipps, die jeder anwenden kann.

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