Schaurig schön zu Halloween

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

Die Vorbereitungen beginnen nicht nur in Mexiko Tage vor dem großen Fest. Auch in Erding steht die 13-jährige Gymnasiastin seit Tagen in der Küche. Wann immer es ihre Zeit erlaubt. Sie benötigt viele Stunden, bis sie ihre zweistöckige Totenkopf-Torte stolz präsentieren kann. „Ich hätte dazu nie die Geduld“, sagt Mutter Berti Jahn. Doch Julia liebt das Hantieren mit dem Zuckerzeug und stellt sich dafür einen genauen Zeitplan auf. Ihr Tipp:Am ersten Tag Kuchen backen, gut auskühlen lassen und gegebenenfalls befüllen. Zweiter Tag: Den Kuchen mit Fondant überziehen und kühl lagern. Dritter Tag: Die Torte dekorieren.

Seit sie klein ist, bäckt Julia. Diese Leidenschaft hat sie von ihrer Oma Hella. Wann immer das Mädchen die Großmutter im Landkreis Donau-Ries besucht, stehen die beiden in der Küche und backen. „Die Oma ist bekannt für ihre Kuchen“, sagt Julia. Von ihr habe sie sich auch anfangs so manchen Trick abgeschaut. Mittlerweile versorgt sich die Jugendliche im Internet mit dem nötigen Fachwissen.

Das Tortenverzieren ist ein großes Hobby von ihr, und wer Glück hat, bekommt zum Geburtstag eine reichlich dekorierte Torte. Nur auf Bestellung – da streikt Julia.

Der „Dia de los Muertos“ ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko. „Es ist ein fröhliches Fest, an dem der Toten gedacht wird.“ Das gefällt der Schülerin. Sie kann dem amerikanischen Halloween, wie es auch hierzulande immer beliebter wird, nichts abgewinnen.

Bevor es ans Verzieren geht, werden die beiden Torten gebacken und die Füllungen hergestellt. Bei der Buttercreme kommt Oma Hella aus dem Staunen nicht heraus: „So viele Eier für die Buttercreme. 8 Eier. Das wird eine teure Creme.“ Oma Hella nimmt stattdessen Puddingpulver.“

Julia hat am Esstisch ihre Deko-Utensilien ausgebreitet. Mittlerweile haben sich mehrere kleine Kisten angesammelt. Wann immer Weihnachten oder ein Geburtstag ansteht, wünscht sie sich „was zum Backen“.

Nachdem Julia in den vergangenen Tagen zunächst die Torten gebacken und mit Creme gefüllt hat, ist jetzt das Arbeiten mit Fondant angesagt – die Torten sind im Kühlschrank zwischengelagert. Stunden später ist die Torte fertig. „Ein Kunstwerk“, lobt Oma Hella. Fast zu schade zum Anschneiden. Aber auch nur fast. Wäre auch wirklich ein Jammer gewesen, sie nicht zu probieren, denn sie schmeckt himmlisch. Ein süßer Seelentröster, der die Toten von Mexiko garantiert auch verzaubern würde.

Tipps für den Umgang mit Fondant:

Weil Julia nicht Unmengen von Fondant in den unterschiedlichsten Farben hat, färbt sie ihn selbst ein. Mit Pastenfarben. Anschließend pudert Julia die Arbeitsfläche mit Bäckerstärke („Diese sieht man später nicht mehr.“) und rollt den Fondant aus. Am besten bringt man die Zuckermasse mit einem Ausrollstab in Form, weil man damit besser Druck ausüben kann. Wenn sich im ausgerollten Fondant Luftblasen bilden, mit einer Nähnadel den Teig einstechen und die Luft vorsichtig herausdrücken. Für die Verarbeitung von Fondant verwendet man Tortenglätter. Dabei handelt es sich um ein Standardwerkzeug, um die Fondantflächen sauber zu streichen und um den überzogenen Fondant um die Kanten herum zu glätten.

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