Frauen wie Dani Schmölz werden in diesen Tagen händeringend gesucht. Denn sie macht genau das, worauf viele derzeit keine Lust haben: In der Hotelerie arbeiten. „Ich habe erst im Februar als zweite Hausdame in einem Hotel angefangen.“ Sie strahlt übers ganze Gesicht, als sie sagt: „Ich brauche einfach die Gäste. Es macht Spaß, sie glücklich zu machen.“ Klingt zufrieden und mitnichten gestresst.
„Natürlich haben wir viel Arbeit“, Überstunden gehörten auch dazu. Dani Schmölz ist unter anderem zuständig für die Auszubildenden, die aus den unterschiedlichste Nationen kommen. „Da lernt man viele Kulturen kennen.“ Und noch ein Punkt ist ihr wichtig, an die künftigen Auszubildenden gerichtet, sagt sie: „In der Branche kann man etwas erreichen.“
Ihr Ausgleich ist ihr Garten – er erdet mich, wenn ich von der Arbeit komme. Mehrere Stunden in der Woche verbringt die junge Frau hier mit Aussäen, Unkraut zupfen und Ernten. Der Garten ist angelegt wie ein klassischer Bauerngarten, so wie ihn ihre Großmutter schon bewirtschaftet hatte.
Von ihrer Küche aus kann Dani Schmölz in den Garten, das ist wichtig, denn hier wachsen jede Menge Kräuter und Gemüse, die sie gerne verarbeitet. Am liebsten als Essig und Öle – „jede Jahreszeit schmeckt anders“, hat sie die Erfahrung gemacht und fügt hinzu: Kräuter erntet man am besten am Morgen, da sind sie am Geschmackintensivsten.
Die Liebe zu Kräutern hat Dani Schmölz von ihrer Oma geerbt – „die hat auch jede freie Minute in ihrem Garten verbracht“. Ihre Meisterarbeit hat die junge Hauswirtschaftsmeisterin deshalb auch den Kräutern gewidmet – und zwar der „Herstellung und Vermarktung von Produkten unter Verwendung von Kräutern“.
Doch finanziell zahlt sich Anbau und Konservierung von Kräutern nicht aus. „Davon kann ich nicht leben“, sagt Dani Schmölz. Und deshalb bleibt ihr Garten Freizeitbeschäftigung.
Dani Schmölz ist ein wandelndes Garten-Lexikon. Läuft sie an den Beeten und Stauden vorbei, fallen ihr jede Menge Hinweise zu den Pflanzen ein. So etwa erklärt sie im Vorbeigehen, warum an Pfingstrosenblüten immer Ameisen kleben: „Ameisen sind scharf auf den Zuckersaft, der aus den Blüten fließt.“ Ihr Wissen gibt sie auch als Referentin auf Blütentagen oder Veranstaltungen des Bauernverbandes weiter.
Doch heute soll es nicht um Blumen gehen, sondern um Kräuter. Mit Essig und Öl („Ich nehme immer nur gute Produkte aus Bayern.“) lassen sich Salbei, Rosmarin und Co. hervorragend veredeln. Selbst gemachte Öle und Essige sind als Geschenke immer beliebt – „da punktet man garantiert als Gast“, sagt Dani Schmölz. Werden Kräuter verarbeitet, immer darauf achten, dass sie trocken sind.
Ihr besonderes Augenmerk gilt diesmal der Minze, die zum Wuchern neigt. „So viel Tee kann man im Winter gar nicht trinken.“ Also suchte Dani Schmölz nach einer anderen Verwendung. Und fand sie – als Pesto. Doch klassisch mit Olivenöl, Parmesan und Pinienkernen schmeckt das Pesto nicht, „die Minze ist einfach zu intensiv“. Dani Schmölz variierte mit den Zutaten und ersetzte Parmesan durch weiße Schokolade, statt Pinienkernen verwendet sie Haselnüsse. Ein Schuss Honig liefert die Süße. Fertig ist das Pesto, das zum Müsli, Joghurt oder Eis schmeckt.
Nicht vergessen: „Unbedingt das Glas beschriften“, nicht dass man das Pesto dann doch mit dem klassischen verwechselt.