Die Prinzessin von Burundi ist ein Buntbarsch, der so grazil aussieht, dass es einen royalen Namen gab. Der lachende Hans hockt in Australiens Bäumen und lacht die Menschen aus. Und der Königstyrann ist echt ein selbiger: ein kleiner Vogel in Nordamerika, der sogar weitaus größere Greifvögel angreift. So vielfältig die Welt der Tiere, so obskur sind oft auch ihre Namen. Wir stellen die schrägsten Vertreter in unserer Hitliste vor.
>> Platz 1: Kaiserschnurr- barttamarin Kaiser Wilhelm (1859 – 1941) kannte den Affen wohl noch nicht, aber sein Schnurrbart macht dem letzten deutschen Kaiser alle Ehre. Das tagaktive Kerlchen thront auf Ästen in den Regenwäldern des südlichen Amazonasbeckens. Er ist ein Allesfresser, aber sein Lebensraum schwindet mit dem Urwald. >> Platz 2: Hirscheber Der Hirsch ist ein Schwein! Wie nah Hirscheber und Schwein verwandt sind, zeigt, dass 2006 im Kopenhagener Zoo vier Mischlinge aus Dänischem Hausschwein und Hirscheber geboren worden sind. Ursprünglich leben die Tiere auf der indonesischen Insel Sulawesi in Kleingruppen. Die Schweine haben besonders markante Hauer, die nicht etwa aus dem Maul wachsen, sondern die Haut am Rüssel durchbrechen. Warum es dabei nie zu Entzündungen kommt, ist ein wissenschaftliches Rätsel. >> Platz 3: Schuhschnabel Der Vogel schaut großartig aus! Sein Schnabel ist einzigartig: Der Oberschnabel ähnelt dem der Pelikane; er hat scharfe Ränder und eine hakenartige Spitze. Damit kann er zappelnde Fischchen gut festhalten. Der Schuhschnabel, der aufrecht stehend eine Höhe von 1,20 haben kann, könnte durchaus fliegen, tut das aber selten. Am häufigsten findet man den Vogel im Süden des Sudans, aber auch in den angrenzenden Staaten. Sein Lebensraum sind dicht bewachsene Sümpfe und Seeufer. >> Platz 4: Schraubenziege Als Handwerkerin ist sie ungeeignet. Aber ihre Hörner sehen aus wie eine überdimensionale Schraube. Die Wildziege lebt in Zentralasien, in Pakistan ist sie sogar Nationaltier. In Deutschland gibt es eine Erhaltungszucht, Schraubenziegen kann man in den Zoos von Augsburg und München bewundern.
>> Platz 5: Schokoladen- Fruchtzwerg Nein, dieses Tier lebt und wirbt nicht für ein süßes Kinderdessert. Vielmehr handelt es sich um eine Fledermaus, die in Süd- und Mittelamerika und auf Trinidad lebt. Das schokofarbene Säugetier mit dem seltsamen Nasenblatt im Gesicht mag Regen- und Nebelwälder – und Obst, wie der Name schon sagt. Der nur sechs Zentimeter große und maximal 17 Gramm schwere Fruchtzwerg steht vor allem auf Feigen. >> Platz 6: Trottellumme Trottelig ist die eine der zwei Arten in der Gattung der Lummen mitnichten, nur geht sie eben mal etwas trottend. Statt auf den Zehen zu gehen, schwankt sie auf ihren Fußwurzeln. Unter Wasser aber sind sie sehr beweglich und können bis zu 180 Meter tauchen. Während der Brutzeit gibt es Trottellummen an den Küsten des Nordatlantik und Nordpazifik zu sehen, in Deutschland aber ausschließlich auf Helgoland. >> Platz 7: Palmendieb Er klaut definitiv keine Palmen, aber Kokosnüsse: Das größte an Land lebende Krebstier der Erde klettert auf Palmen und holt sich hoch oben die Nüsse. Wieder unten öffnet das bis zu einem halben Meter große Krustentier mit seinen riesigen Scheren die Beute, um an das weiße Fruchtfleisch zu gelangen. Die Tiere sind auf tropischen Inseln daheim, die größte Population lebt und klaut auf der Weihnachtsinsel. >> Platz 8: Blödauge Keineswegs blöde ist diese Art Blindschlange, die am Balkan lebt. Es ist ein Tier, das an eine rein unterirdische Lebensweise angepasst ist. Es lebt in Gangsystemen und unter Steinen. An die Oberfläche kommt die Schlange meist nur bei andauernden Regenfällen, in der Dämmerung oder nachts. Sie frisst Ameisen, deren Puppen und Eier, sowie Tausendfüßer und Würmer.
>> Platz 9: Marderhund Das Tier ist weder mit Mardern noch mit Waschbären verwandt, sondern ist eine Art aus der Familie der Hunde. Er ist ein sehr scheuer und nachtaktiver Bewohner von Wäldern aus dem östlichen Sibirien, dem nordöstlichen China und eben Japan. In Europa hat man ihn wegen des Pelzes gehalten, zwischen 1928 und 1950 wurden in der Ukraine fast 10 000 Tiere ausgesetzt. Und die zogen los. Immer weiter südwestwärts. Marderhunde leben monogam und bleiben ein Leben lang als Paar zusammen. Sie fressen Mäuse, Vögel, Eier, Fische, Kröten, Schnecken und Insekten ebenso wie Nüsse, Beeren und Obst. >> Platz 10: Thermo- meterhuhn Dieser Vogel ist der reinste Biochemiker: Das in Australien lebende Tier baut als Nest eine Art Komposthaufen. Durch die Wärme, die bei der Zersetzung im Komposthaufen freigesetzt wird, werden die Eier ausgebrütet. Dabei überprüft das Thermometerhuhn die passende Temperatur mit seinem Schnabel. Dort sitzt tatsächlich ein Sinnesorgan, welches die Temperatur messen kann. Im Nest sollen etwa 33 Grad herrschen. Jeden Tag prüft das Huhn die Temperatur und reguliert, indem er Material dazuschichtet oder wieder entfernt. >> Platz 11: Hirnkoralle Die Hirnkoralle hat auf der Oberfläche labyrinthartige Windungen – wie ein Gehirn. Die Steinkoralle ist in tropischen Meeren zu finden und wird mehrere hundert Jahre alt. Aber nur, wenn der Mensch genug Hirn hat, das Meer nicht weiter zu verunreinigen. Die Koralle braucht sauberes Wasser und Licht. >> Platz 12: Tigerwürger Das ist kein Tier, das einen Tiger würgt! Oder verspeist und auswürgt. Der Tigerwürger ist ein kleiner Singvogel, der von Russland über China bis nach Japan lebt. Er gehört zur Familie der Würger, die unverdauliche Reste von Beutetieren in kleinen Ballen wieder herauswürgen. Der Name kommt vom schwarz gebänderten, also getigerten Rückengefieder. >> Platz 13: Zebraducker Der Zebraducker duckt sich nicht unter Zebras – auch wenn das Tier nur 40 bis 50 Zentimeter groß ist. Vielmehr ist der Zebraducker eine kleine Waldantilope mit besonderer Färbung. Das hellorange Fell hat „Zebrastreifen“, was die kleine Antilope im Unterholz perfekt tarnt. Zebraducker leben in einem kleinen Teil Westafrikas in dichten Tropenwäldern. >> Platz 14: Geburts- helferkröte Väter im Tierreich kümmern sich – bis auf einige Ausnahmen – nur um den Nachwuchs, wenn sie sicher sind, dass es der eigene ist. Weil Sicherheit aber trügerisch ist, wickelt sich die männliche Geburtshelferkröte die von den Weibchen gelegten Eischnüre um die Hinterbeine. Sie trägt sie so lange mit sich spazieren, bis die Kaulquappen reif zum Schlüpfen sind. >> Platz 15: Wandelnde Geige Die Fangschrecke, die aussieht wie das Musikinstrument, lebt in den tropischen Regenwäldern Südostasiens. Sie passt sich – wie die „Wandelnden Blätter“ – perfekt der Umgebung nicht nur in Form und Farbe an, sie wiegt sich auch hin und her, als würden sie vom Wind bewegt. So fängt sie dann vorbeifliegende Insekten.