„So schmeckt’s bei uns in Südtirol“

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

Das Geheimnis eines guten Risottos? „Ganz einfach: Das Reisgericht braucht Zeit.“ Diese Weisheit hat Sonja Weissensteiner von ihrer Mutter gelernt. Und vom Südtiroler Drei-Sterne-Koch Norbert Niederkofler stammt – abseits der Dreharbeiten für „Musik in den Bergen“ erfragt – noch der Tipp: „Risotto braucht viel Butter und viel Parmesan.“

Sonja Weissensteiner steht in ihrer Küche in München und bereitet ein Risotto zu. Seit gut 20 Jahren lebt die Moderatorin mit ihrem Mann und zwei Kindern an der Isar. „Wir Südtiroler haben ja den Luxus, von zwei Regionen zu profitieren“, schwärmt sie. „Die Tiroler wie auch die italienische Küche bestimmen die Speisekarte bei uns.“ Der Radicchio-Risotto sei deshalb auch ein Klassiker der norditalienischen Küche.

„Ich lebe gerne hier“, erzählt sie. „Freue mich aber auch immer wieder auf zuhause.“ Sonja Weissensteiner ist im Eggental aufgewachsen, der berühmte Rosengarten gleich ums Eck. Wann immer es möglich ist, zieht es die Mutter von zwei Töchtern zum Naturpark Schlern-Rosengarten. „Ich liebe die Landschaft dort. Die Berge sind beeindruckend und wunderschön.“

Mit elf Jahren sang sie ein Geburtstagslied zum 80. Geburtstag ihrer Oma. „Dieser Auftritt hat mein Leben schlagartig verändert.“ Über Umwege gelangte eine Aufnahme davon an einen Produzenten. Der Beginn ihrer Musikkarriere – „ich stamme aus einer musikalischen Familie“. Bereits mit 15 Jahren nahm sie eine CD mit volkstümlichen Schlagern auf, fast gleichzeitig wurde sie Co-Moderatorin beim NDR. „Beides hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht.“

Nach der Matura zog die junge Sängerin nach Salzburg – eigentlich um Kommunikationswissenschaften zu studieren. Doch schon bald ging es nach München, zum Bayerischen Rundfunk.

Seit genau zehn Jahren konzipiert und moderiert sie die Sendungen der Reihe „Musik in den Bergen“. Zunächst mit Harald Krassnitzer, seit 2019 mit DJ Ötzi. Sonja Weissensteiner sagt: „Jedes Tal klingt anders.“ Es sei so schön, die Besonderheiten der Regionen zu entdecken. Und doch hätten die Alpenländer viele Dinge gemeinsam: „Der Unterschied zwischen Bayern und Südtirol beispielsweise ist gar nicht so groß“, findet die 41-Jährige. „Was Wertvorstellungen, Traditionen und Brauchtum betrifft, gibt es mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.“

Sie ist ein Bergmensch – durch und durch. In der Küche, beim Wandern und vor der Kamera. „Ich habe schon viele Gipfel gesehen, doch die Südtiroler Gipfel sind für mich die schönsten. Weltweit“, schwärmt die gebürtige Südtirolerin. „Die Heimat spielt nach wie vor eine große Rolle in meinem Herzen.“

Beim Thema Essen schlägt man aber auch dort neue Wege ein. An Weihnachten beispielsweise ist es bei der Familie von Sonja Weissensteiner so, dass es „Fleisch mit Zuspeisen“ gibt. Manchmal eine „kleine Herausforderung“, die man aber gerne auf sich nehme, weil ihr jüngerer Bruder vegan lebe. „Das wird akzeptiert und wir richten uns fürs gemeinsame Familienessen danach.“

Beim Risotto beispielsweise sei das „kein Problem, es funktioniert auch gänzlich ohne tierische Produkte“. Wer dagegen das Gericht noch deftiger mag, rührt beispielsweise das Brät einer Salsiccia unter. Das Motto, nicht nur bei diesem Gericht, lautet: „Erlaubt ist, was schmeckt.“

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