Epilepsie kann auch zu Absencen führen

von Redaktion

In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Epilepsie meist als Erkrankung bekannt, die sich durch Stürze und Krampfanfälle kennzeichnet. Doch es gibt auch andere Varianten, die für den Außenstehenden nicht so schnell erkennbar sind. Auch Betroffene erkennen diese Formen der Nervenzellentladung im Gehirn nicht sofort als eine neurologische Störung. Darunter fällt die sogenannte Absence-Epilepsie. Diese führt zu kurzzeitigen Bewusstseinsstörungen, ohne dass auch ein Krampfanfall feststellbar ist. Die Betroffenen haben einen über mehrere Sekunden oder Minuten andauernden Blackout des Gehirns. Sie haben danach Mühe, sich an etwas zu erinnern, und benötigen meist einige Zeit hinterher, bis sie wieder orientiert und präsent sind. Letztlich liegen auch hier die Ursachen in der spontanen Entladung der dämpfenden Ionenkanäle und eine verminderte Stimulation der Hirnrinde, welche das Wachsein stört. Gerade, weil die Betroffenen die Absence nicht immer wahrnehmen und sich im Nachhinein kaum erinnern, wird so ein Anfall meist nur von Angehörigen erkannt. Daher rate ich, beispielsweise in einen Notfallausweis im Geldbeutel auf das Störungsbild hinzuweisen, damit im Zweifel klar ist, dass hier eben keine kognitive oder demenzielle Erkrankung vorliegt. Ich rate Betroffenen und ihren Familien, sich beraten zu lassen. Das erleichtert den Umgang mit der Epilepsie im Alltag.

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