>> Olaf Fries ist IT-Mann, Kreisrat und Überzeugungstäter, was Bio-Rindfleisch betrifft. Der Ausgangspunkt ist banal: Der Landwirt kann seine Kälber nicht behalten, sie müssen weg, weil sie auch ein Kostenfaktor sind. Wer ethisch handeln will, versucht es wie „Biokalb Oberland“ als kleinere Erzeugergemeinschaft, die über Hofläden oder lokale Metzger erfolgreich sein kann. Manchen von ihnen geht aber einfach die Luft aus und da kommen die Mitstreiter von „Oberland Bioweiderind“ ins Spiel. Auch hier geht es darum, Tiere im Biokreislauf zu behalten, denn bisher sind die Zahlen ernüchternd. Rund 5000 Bio-Kälber kommen jährlich im Landkreis Miesbach zur Welt, nur etwa 2000 davon werden für die eigene Nachzucht gebraucht und bleiben in der Region. Alle anderen werden an Mastbetriebe verkauft und konventionell weitergemästet. Deshalb will „Oberland Bioweiderind“ so viele Bio-Kälber wie nur möglich auf den Weiden in der Region halten, sie schlachten und vermarkten. Fries hat vor allem die „Außer Haus-Verpflegung“ im Blick, darunter auch Kantinen. „Kommunale Kantinen in München müssen bis 2025 60 Prozent ihres Angebots aus dem Biosektor beziehen. Und viele Firmen sehen eine soziale und ökologische Verantwortung in dem, was sie als Kantinenessen anbieten. Mit EPOS ist ein wichtiger Partner gewonnen, dieser Biogroßhändler hat Reichweite und Gewicht. Die Gastronomie ins Boot zu holen, hat Tücken. Gastronomen müssen mit 15 Euro für das Kilo Bio-Weiderindfleisch rechnen und brauchen eine Bio-Teilzertifizierung, damit sie das Biofleisch überhaupt auf der Speisekarte bewerben können. „Das ist aufwendig und dämpft die Nachfrage.“ Es ist noch ein weiter Weg, der Unterstützer braucht, denn es geht um den Erhalt von kleinbäuerlichen Betrieben, um den Erhalt der Kulturlandschaft und um Ethik in der Tierhaltung. >> www.oberland- bioweiderind.de