Wie man einen perfekten Strudel macht

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

„Im Idealfall hält man am Schluss einen Hauch von einem Teig in Händen, der nicht reißt und je nach Lust und Laune mal süß, mal deftig gefüllt wird.“ Angela Radlschreier steht in der Grund- und Mittelschule in Gars (Landkreis Mühldorf) und erklärt, wie man Strudel selbst macht. „Ist gar nicht so viel Arbeit“, sagt sie und nimmt den Müttern die erste Hemmung, nicht nach dem fertigen Strudel im Kühlregal zu greifen, sondern ihn auch einmal selbst zu machen.

Normalerweise stehen hier Kinder am Herd. Für das Fach Ernährung und Gestaltung. Doch diesmal hat Angela Radlschreier Erwachsene vor sich. „Ich liebe es, mein Wissen weiterzugeben“, sagt die Lehrerin, die seit 37 Jahren im Dienst ist. „Mein absoluter Traumberuf.“ Das Einzige, was sie bedauert, dass die Theorie-Vermittlung im Fach Ernährung abgenommen hat. „Die Tendenz geht zu mehr Praxis, weil viele zu Hause gar nicht mehr so viel kochen.“

Die, die heute da sind, kochen allesamt gerne. Doch um Strudel haben die meisten bislang einen großen Bogen gemacht. Vor jeder Teilnehmerin liegt ein großes Holzbrett. „Das ist ein Backbrett und ist nicht zum Schneiden gedacht“, erklärt Angela Radlschreier sogleich. Der Teig – Dinkelmehl eignet sich übrigens nicht so gut – ist eine Diva: „Er braucht viel Aufmerksamkeit.“ Das geht schon mit dem Durchkneten los – das ist Ausdauertraining in der Küche“, sagt die Lehrerin mit einem Grinsen. Und nicht vergessen: Anschließend die Teigkugel ölen und zum Ruhen in eine angefeuchtete Schüssel legen. Denn der Teig darf keine Haut bilden.

Wenn es schließlich ans Ausziehen des Teiges geht, nicht zaghaft rangehen. Der Teig macht viel mit – vorausgesetzt, man hat ihn gut geknetet und ruhen lassen.

Und für die Füllung gilt: Erlaubt ist, was schmeckt. An diesem Abend ist übrigens die Strudelsünde mit Himbeer-Oreo-Topfen der absolute Renner.

GUT ZU WISSEN:

1. Der Strudelteig braucht viel Ruhe. Mindestens 30 Minuten ruhen lassen. Je länger der Teig ruht, desto besser lässt er sich ausziehen. Aber nicht länger als 5 Stunden. 2. Beim Ausziehen beachten: Teig mit beiden Händen hochheben und mit den bemehlten Handrücken hauchdünn ausziehen. Nur Mut: Der elastische Teig kann eine Menge vertragen. Beherzt ausziehen. Aber nur einmal.

3. Beim Belegen die Füllung nur auf zwei Drittel der Strudelfläche verteilen und die Außenseiten über die Füllung klappen. Den Strudel mithilfe eines Küchentuchs aufrollen. Reißt der Teig, Teig von der nicht belegten Seite zum Stopfen verwenden. 4. Den Teig mit der Nahtstelle nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

5. Zum Schluss Strudel mit zerlassener Butter bepinseln.

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