Dass alte Kinofilme wie „Vom Winde verweht“ nirgendwo mehr zu sehen sind, oder dass Beatles-Songs nicht mehr abgespielt werden können – das ist undenkbar. Beim Kulturgut Videospiele ist es aber traurige Realität. Das betrifft vor allem Spiele, die zwischen 1980 und 2010 erschienen sind. Denn die Konsolen und Computer, für die sie programmiert wurden, sind immer seltener vorhanden und noch funktionstüchtig. Mit ihnen verschwinden auch die Spiele. Laut einer neuen Studie sind 87 Prozent der bisher in den USA veröffentlichten Spiele quasi vom Aussterben bedroht. So sind Klassiker für den Heimcomputer Commodore C64 oder für Nintendos tragbaren Gameboy kaum mehr zu bekommen. Hoffnung der Experten ist die US-Politik, die im Rahmen des „Digital Millennium Copyright Act“ die Erhaltung klassischer Videospiele gesetzlich regeln soll. Ansonsten wird bald kaum mehr nachvollziehbar sein, wie digitale Unterhaltung in den 1980er- oder 1990er-Jahren ausgesehen hat. jh