„So schmeckt mir die Welt“

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

Tobi Pecher steht in der Küche seines Elternhauses in Zorneding und strahlt übers ganze Gesicht. Ein Lächeln, das man aus dem Fernsehen kennt. 2023 ist sein Jahr – auch wenn er bei der Sat1-Sendung „The Taste“ eigentlich „nur“ Zweiter wurde. „Ich habe Yvonne den Sieg gegönnt“, sagt er über die Erstplatzierte und meint es so, wie er es sagt. „Ehrlich.“

Seit der TV-Ausstrahlung geht die Karriere des Kochs steil bergauf: Und das, obwohl er erst gerade einmal seit drei Jahren professionell am Herd steht. Während der Dreharbeiten im Frühjahr hat Tobi Pecher seine Kochlehre beendet. „Die Produktion hat die Drehtage extra um meine Abschlussprüfung gebaut.“

„Ich koche zu Hause seit ich denken kann“, sagt der junge Küchenstar. Erst trug er mit Mama zuhause Kochwettbewerbe aus, dann machte er nach der Schule eine Ausbildung bei Feinkost Käfer, die er im Frühjahr – während „The Taste“ – erfolgreich abgeschlossen hat.

„Während andere Jungs davon träumten, Fußballer zu sein, wusste ich schon immer, dass ich Koch werden wollte“, hat er einmal über sich gesagt. Und ganz klar, Tobi will in der ersten Liga spielen. Sein Ziel: einen eigenen Michelin-Stern erkochen. Der erste Schritt in diese Richtung ist ihm schon gelungen. Im August fängt Tobi Pecher bei Alexander Herrmann an. Der Zwei-Sterne-Koch war bei der All-Stars-Staffel von „The Taste“ Tobis Coach. „Herrmann ist mein absolutes Vorbild“, erzählt er und freut sich schon auf die Zusammenarbeit.

Die vergangenen Monate hat der Zornedinger genutzt, um bei den Großen zu lernen: Tobi Pecher absolvierte unter anderem bei Tohru Nakamura und Tim Raue ein Praktikum. Er hatte die Sterne-Köche bei den Dreharbeiten kennengelernt.

Irgendwann hofft Tobi auch auf ein eigenes Restaurant. Wie es dann heißen wird, weiß der aufstrebende Küchenstar noch nicht. Vielleicht LaPéSy? So wie sein Fantasie-Lokal, das er in Kindertagen bespielte. LaPéSy steht für Pecher und Sylt. Auf der Nordsee-Insel verbrachte die Familie viele Urlaube, und Tobi durfte damals auch in der Sansibar-Küche schnuppern.

Direkt nach der Aufzeichnung für „The Taste“ und der erfolgreich absolvierten Koch-Prüfung, hat sich Tobi erst einmal für drei Wochen auf die Sechellen abgesetzt. Koffer gepackt und Handy abgeschaltet. „Ich brauchte Ruhe und bin in eine mir völlig neue Welt der Geschmäcker eingetaucht“, sagt der 19-Jährige über seine erste große Reise allein. „Die creolische Küche ist ein spannender Mix aus den unterschiedlichsten Geschmäckern“, hat Tobi Pecher festgestellt und ist fasziniert, wie die Menschen dort kochen. „Als Koch lernt man jeden Tag dazu.“ Das Rezept für seinen marinierten Lachs hat er von dort mitgebracht.

Kochen ist für den jungen Mann eine „große Leidenschaft“. Schon in recht kurzer Zeit hat er seinen eigenen „Tobi-Style“ entwickelt, wie er es nennt. „Beim Kochen bringt man zum Ausdruck, wer man ist“, sagt er. Es schmecke immer anders, abhängig davon, wie man gerade drauf ist. Kochen sei aber auch verbunden mit viel Fleiß und Disziplin. Eigenschaften, die auf den Jungkoch zutreffen. Er ist zwar bei „The Taste“ nur der Zweite geworden, dafür verwies er bei den bayerischen Kochmeisterschaften die übrigen Teilnehmer auf die hinteren Plätze. Als bayerischer Meister darf er im Herbst bei den deutschen Meisterschaften teilnehmen. „Darauf freue ich mich schon.“ Sagt’s und zeigt sein breites Toby-Lächeln. Er weiß, dass er zu den Besten gehören will. In gewisser Weise tut er das schon jetzt. Beim creolischen Lachs spielt er versiert mit den Geschmäckern. Und seine Zucchini-Rolle ist schon jetzt sein Signature Dish. Zu Recht.

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