Eintauchen in die Welt der Gewürze

von Redaktion

VON STEPHANIE EBNER

„Mein Spice-Girl“ nennt Ehemann Axel sie. Aus gutem Grund. Gabi Borst liebt nicht nur Gewürze, sie hat diese auch beruflich mittlerweile zu ihrem Thema gemacht: Gabi Borst arbeitet in München in dem Laden „Gewürze der Welt“. Sie sagt: „Das Thema ist so spannend – Madras-Curry, Ceylon-Zimt, Tahiti-Vanille, Kampot-Pfeffer, arabisches Kaffeegewürz und viele andere Köstlichkeiten wecken kulinarisches Fernweh.“ In dem Geschäft im Münchner Ruffinihaus findet sich aber auch Regionales wie Kräuter aus Franken, Safran aus München, Chili aus Österreich oder Öle aus Niederbayern.

Seit 2016 arbeitet Gabi Borst dort. Zuvor hat sie in vielen Ländern der Welt gelebt. „Wenn ich heute auf Reisen bin, liebe ich es, auf den Markt zu gehen und kulinarisch in die fremden Orte einzutauchen.“ Sie ist eine kulinarische Weltenbummlerin, besonders seit sie sich so intensiv mit den Gewürzen auseinandersetzt. Gabi Borst hat dabei festgestellt: „Wenn man viel mit Gewürzen und Kräutern kocht, braucht man eigentlich gar kein Fleisch. Ihr Favoriten in der Küche sind Einzelgewürze – „Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zitrone oder Paprika. Damit kann man herrliche Gerichte zaubern.“

Und dann hat die Fachfrau noch einen Tipp, für alle, die exotische Gewürze in der Küchenschublade haben, aber nicht wissen, wie sie diese verwenden können: Auf der Homepage von Gewürze der Welt stehen Anregungen, wie man diese beim Kochen einsetzen kann.

Gabi Borst steht mit ihrer Freundin Birgit Horstmann in ihrer Küche. Sie kochen gerne zusammen: Diesmal ein Chimichurri, das Rezept hat ihr ein Freund aus Lateinamerika gezeigt. Weil sie selbst noch nie in Argentinien war. „Ich träume von einer Reise nach Patagonien“, das Ende der Welt, wie der Landstrich am südlichsten Ende von Argentinien und Chile auch genannt wird.

Bis es soweit ist, holt sie sich die Küche Argentiniens sozusagen nach Hause. Chimichurri verleiht Fleischgerichten und Beilagen im Handumdrehen eine ganz besondere Note. „Würzig fein oder feurig scharf, jeder kann es nach seinem Geschmack anpassen“, sagt Gabi Borst. Sie selbst gibt beispielsweise Koriander in die Gewürzpaste, weil es unser Freund so macht und mein Mann das Chimichurri so liebt. Traditionell wird Koriander nicht darin verarbeitet – „aber das ist ja das Schöne, jeder kann die Sauce nach seinem Geschmack abwandeln“.

Wer wenig Zeit hat, gibt einfach alle Zutaten in den Mixer, Gabi Borst setzt auf Handarbeit. Sie sagt: „Dann hat Kochen beinahe schon etwas Meditatives.“

Ihr Tipp: „Chimichurri ist ein echter Verwandlungskünstler.“ Denn die Kräutersauce lässt sich einerseits als Dip einsetzen, andererseits auch als würzige Marinade. Eine gute Chimichurri-Sauce braucht zudem etwas Zeit, damit sich die Aromen ideal entfalten und verbinden können. Gabi Borst: „Daher sollte man die Sauce am besten schon am Vortag zubereiten. So kann sie gut durchziehen.“

Birgit Horstmann, die auch viele Jahre im Ausland gelebt hat, bereitet diesmal einen Melonensalat zu – „der schmeckt herrlich erfrischend“. Und passt zum späten Frühstück genauso gut wie zum Abendessen. Und wer will, legt dazu noch ein Stück Fleisch oder einen Fisch auf den Grill. „Das ist heute meine Art, Fernweh zu stillen. Ach ja, zum Schluss fällt der Gewürzfachfrau noch eine weitere Variante ein, wie man Chimichurri auch essen kann: „Zu Artischocken. Als Sauce zum Dippen. Das ist ein Traum.“

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