Am besten schmecken Erdbeeren sonnengewärmt vom Feld. Stefanie Heinrich (33) aus dem kleinen Ort Peutenhausen im Landkreis Schrobenhausen beißt herzhaft in eine rote Frucht. Seit diesem Jahr betreibt ihre Familie eine Erdbeerplantage. Dass es für die Erdbeeren jetzt einen eigenen Tag gibt – sie findet es gut: „Schließlich hat man das ganze Jahr mit den Früchten zu tun“, nicht nur die wenigen Wochen, in denen sie reif und verführerisch rot an den Pflanzen hängen.
Gemäß dem Motto: Nach der Ernte ist vor der Ernte. Sobald die letzten Früchte abgeerntet sind, werden im August neue Pflanzen gesetzt, dann gilt es regelmäßig Unkraut zupfen und die Ausläufer zu entfernen. „Mit der Erdbeere wird es nie langweilig.“
Um bei der Bevölkerung das Bewusstsein zu schaffen, dass es Erdbeeren nicht das ganze Jahr über gibt, hat die Erdbeerbäuerin bei ihrem Hofladen direkt am Erdbeerfeld auch hölzerne Sitznischen bauen lassen – von denen aus kann man die Erdbeerpflanzen das ganze Jahr über beobachten.
Die Deutschen verspeisen übrigens am liebsten heimische Erdbeeren: Jeder private Haushalt aß laut GfK Haushaltpanel ganze 4,13 Kilogramm der süßen Früchte – die Mehrheit stammte aus deutschem Anbau.
Ursprünglich hat die gelernte Einzelhandelskauffrau nicht Erdbeeren auf dem Familienbetrieb angebaut, sondern Spargel. Doch das lohne sich heutzutage für einen so kleinen Betrieb nicht mehr, sagt sie. Deshalb konzentriere sie sich mit ihrer Familie auf die Erdbeere. 2012 war Stefanie Heinrich sogar ein Jahr Spargelkönigin im Landkreis Schrobenhausen. „Das war eine sehr intensive Zeit.“ Ihr persönlich sei der grüne lieber, „weil man den weniger schälen müsse und so schön anbraten könne“.
Aber die Kombination aus Spargel und Erdbeere findet Stefanie Heinrich nicht nur für sich persönlich super. „Auch in der Küche machen sie zusammen eine gute Figur. Allein wegen des knalligen Farbenspiels.“ Weil Stefanie Heinrich gerne bäckt („Meine große Leidenschaft“), hat sie nach acht Jahren im Büro noch die Hauswirtschaftsschule besucht. Mittlerweile ist sie Meisterin. Heute stellt sie uns eine Biskuitrolle für den Spargel vor. Die Erdbeeren tauchen im Blattsalat auf.
Wer die Biskuitrolle nachbäckt, darf sich nicht wundern, wenn die Teigmasse nicht so knallgelb wird. „Wir züchten Hühner und die legen Eier mit einem sehr intensiven Dotter.“ Wer auf die gelbe Farbe nicht verzichten will, für den hat die Hauswirtschaftsmeisterin einen Rat: „Einfach etwas Kurkuma zum Teig geben. Dann wird dieser schön gelb.“ Das gilt übrigens auch für den Klassiker: die Erdbeerbiskuitrolle.