MEIN KÜCHENGEHEIMNIS

Ein Schmorbraten von glücklichen Rindern

von Redaktion

Mit einem Pürierstab wird die Sauce bearbeitet.

Eine süßer Genuss: Eis aus selbst gemachtem Joghurt. Die Geschmäcker variieren je nach Jahreszeit.

Wie das dampft: Der Braten war gute zwei Stunden im Rohr. So wird er schön zart.

Honig auf die Kürbisspalten. Das sorgt für den besonderen Geschmack.

Ein klassischer Sonntagsbraten: Johanna Hutter hat eine Rindernuss geschmort.

Frische Kräuter für den Geschmack wachsen im Garten.

So schmeckt der Herbst: zart geschmorter Rinderbraten.

Aus der Rindernuss wird der Braten geschmort.

Familienbande: Johanna und Korbinian Hutter züchten Rinder. Sie grasen seit heuer unter einer Photovoltaik-Anlage. Ihre Töchter kennen alle Tiere beim Namen. © Oliver Bodmer

Peißenberg – Es herrscht Aufbruchstimmung in dem kleinen Weiler bei Peißenberg. Die Fensterläden am alten Bauernhaus sind schon mal himmelblau gestrichen. Davor steht eine Kräuterecke aus Holzkisten. „So habe ich frische Kräuter immer griffbereit, sagt die Jungbäuerin Wer am Wohnhaus vorbeiblickt, sieht grasende Kühe auf der Weide. Das ist an sich nichts Besonderes. Wenn sie da nicht gut behütet stehen würden. Unter einer Photovoltaikanlage, die anders als sonst üblich auf drei Meter hohen Stelzen angebracht ist. Erst in diesem Sommer wurde sie aufgestellt und soll künftig Strom für 2000 Haushalte liefern. Die Hutters haben die Fläche vermietet.

Korbinian Hutter hat den Hof von seinen Eltern übernommen. Rund 25 Kühe stehen im Stall und im Sommer auf besagter Weide. Der 30-Jährige kennt sie alle beim Namen. Der Bauer ruft sie, krault sie hinter den Ohren oder sagt beim Fototermin über eine der Kuhdamen: „Die ist aber heute zickig.“

Die junge Bäuerin hat sich auf Eis spezialisiert

Ehefrau Johanna hilft seit 2018 auf dem Hof mit. Aufgewachsen ist die gelernte Köchin im Landkreis Lenggries. „Die Umstellung damals war echt krass.“ Und das, obwohl Johanna Anpacken gewohnt war. Als Köchin. „Seit ich denken kann, wollte ich Köchin werden.“ Für sie ein Traumberuf. Und langsam kann sie ihre Erfahrungen in der Küche auch auf dem Hof miteinbringen. „Wir bauen unsere Direktvermarktung aus.“ Schon jetzt verkauft die Familie Rindfleisch an Privathaushalte. Die Angebote werden stetig mehr. Über ihre aktuelle Palette informieren sie auf ihrer Homepage.

Weil der jungen Frau einst in der Profiküche der Posten der Patissiere am meisten Spaß machte, hat sie sich jetzt auch auf diesen Bereich spezialisiert: „Wir stellen jetzt unser eigenes Eis her. Aus unserer Milch. Das Eis kommt gut an. Mittlerweile sind die Hollers mit einem Einzelhandelsunternehmen im Gespräch, der das Holler-Eis in sein Sortiment mitaufnehmen will. Johanna Holler liebt es, ständig neue Sorten auszuprobieren. Je nach Jahresszeit stellt sie Joghurt-Kirsche, Apfelsorbet oder weißes Nougat her. Ihre drei kleinen Töchter (2, 4 und 5 Jahre), freut es.. Beim Wort Eis bekommen sie strahlende Augen. Und die Mutter beobachtet voll Freude ihre eisschleckenden Mädchen. Sie weiß schließlich, dass sie nur gute Produkte verwendet hat.

Ihr Sortiment wächst stetig. Gerade überlegt die Bäuerin, was sie aus den Äpfeln, Birnen und Zwetschgen ihrer Streuobstwiese produzieren will. Dazu kocht sie die unterschiedlichsten Marmeladen und Chutneys ein. Wie gesagt, es herrscht Aufbruchstimmung bei den Hollers.

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