MEIN KÜCHENGEHEIMNIS

Kochen wie in der L‘Osteria

von Redaktion

Konzentriert verteilt Findeis die Tomatensauce auf der Pizza.

Persönliche Einblicke in die L‘Osteria-Welt gibt das Buch „Grande Amore“. Die besten Pizza- und Pasta-Rezepte aus dem Lokal.

Die beiden L‘Osteria-Gründer mit ihrem Angestellten Klaus, der von Anfang an dabei ist.

Den Teig in acht gleiche Stücke aufteilen. So werden die Pizzen gleich groß.

Wie die Farben Italiens: Die Zutaten für die Pasta-Sauce. Oricchette, Rucola und Kirschtomaten.

Die Zutaten für die Pizza: Salciccia und Wirsing.

Zartes Rinderfilet nur ganz kurz in der Pfanne rösten.

Vorfreude auf die Pasta: Klaus Rader am Herd.

Zum Reinbeißen gut: L‘Osteria-Gründer Friedemann Findeis genießt sichtlich seine Pizza mit Salsiccia. Der Teig wird bereits am Vortag zubereitet. © Yannick Thedens

München – Das Geheimnis einer guten Pizza ist der Teig. Und der braucht viel Zeit. Wer sich das italienische Lebensgefühl in die eigenen vier Wände holen will, muss Zeit mitbringen Friedemann Findeis sagt: „Am besten man bereitet die Teiglinge schon am Tag vorher zu und lässt ihm da schon genug Zeit zum Gehen. Die Faustregel lautet: „Zwei Mal gehen lassen, bis er um das Doppelte seines Volumens gewachsen ist.“

Friedemann Findeis (54) und Klaus Rader (61) sitzen in der L‘Osteria auf der Münchner Schwanthalerhöhe. Sie gehören mittlerweile zu den erfolgreichsten Gastro-Unternehmern. Zu ihrem Imperium gehören mittlerweile 200 Lokale in ganz Europa und rund 8000 Mitarbeitern. Nur in Italien wird man eine L‘Osteria vergeblich suchen – „das wäre wie Eulen nach Athen tragen“, lacht Klaus Rader.

Auch wenn sie gerne auch mal Pizza-Giganten oder Pizza-Könige genannt werden, sie verstehen sich als Gastgeber. Ihnen ist das Wohlfühlambiente wichtig. Gelebte Dolce Vita.

Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass in ihrem Unternehmen ausschließlich Produkte aus Italien zum Einsatz kommen. Italien durch und durch. Selbst die Eier werden aus dem Süden importiert. Aus gutem Grund: „Weil die Italiener ihre Hühner mit Mais füttern, ist der Eidotter gelber. Das wirkt sich auf die Farbe der Pasta aus.“ Die, so verrät Friedemann Findeis, im Übrigen auch selbst produziert wird. „Wir überlassen nichts dem Zufall.“ Ihre Rechnung ist schlicht: Schöner Laden, gute Produkte. „Mehr braucht es nicht, ist Klaus Rader überzeugt. Selbst die Salzstreuer am Tisch stammen aus Italien. „Il Marino“!, ein echtes Stück Italien.

Den Namen L‘Osteria haben sie übrigens nicht selbst erfunden: „L‘Osteria war unser Stammlokal in Nürnberg, in dem wir uns regelmäßig getroffen und so wohlgefühlt haben.“ Das Original hatte gerade mal fünf Tische. Klaus Rader, der damals Bei McDonald‘s arbeitete und sich somit mit Systemgastronomie auskannte, hatte die Geschäftsidee.

Ein italienisches Lokal zu führen, fühlte sich für die beiden Freunde von Anfang an gut an: „Wir lieben Italien.“ Klaus Rader kannte und liebte das Land schon immer. Als Kind war er oft bei seinem Onkel auf Sardinien und in Mailand. „Auf das Mittagessen meiner Tante habe ich mich da stets gefreut.“

Und so soll es auch den L‘Osteria-Gästen gehen. Sie sollen hereinkommen und genießen. Glücklich sein. Tortellini in Sahnesauce beispielsweise sind da ein Tipp. Friedemann Findeis‘ persönliches Geheimrezept, „wenn jemand Liebeskummer oder schlechten Sex hat. Dann muss er genau diese Nudeln essen und alles ist wieder gut.“

L‘Osteria

Grande Amore: L‘Osteria. Die Geheimnisse unserer Küche. Erschienen im Callwey Verlag. 208 Seiten. 39,95 Euro.

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