Superschnell zubereitet: die Lauchsuppe. Zum Schluss mit Lauch und Leinöl garnieren.
Wenn‘s schnell gehen muss: Kartoffeln vorher schälen.
Es crumbelt im Glas. Die Streusel haben Röstaromen. Das passt gut zur Zimtcreme.
Knallgrüner Hingucker mit viel Geschmack: Lauchstreifen werden in der Pfanne kurz angebraten.
Ein Schuss Apfeldicksaft für die Suppe. Armin Auer verzichtet komplett auf weißen Zucker.
Winterküche ohne tierische Produkte.
Sämig ohne Sahne dank einer Nusscreme.
Schaut verführerisch gut aus: Armin Auer präsentiert sein veganes Boeuf Stroganoff. © Oliver Bodmer
Chieming – Es gab Jahre, da lagen die Kochklamotten von Armin Auer (54) aus Chieming in der Faschingskiste. „Ich war während der Lehre zu der Erkenntnis gekommen, dass das Leben als Koch doch nichts für mich ist.“ Dabei hatte sich der gebürtige Rosenheimer einst voll Enthusiasmus in die Ausbildung gestürzt.
Auer machte die Ausbildung noch fertig, sattelte dann aber um. Als Physiotherapeut. Bis er eines Tages den Anruf von einem alten Schulfreund erhielt, ob er sich nicht vorstellen könne, bei einer Schauspielschule für Köche mitzuwirken. Das war um die Jahrtausendwende. Armin Auer – mittlerweile zweifacher Vater – hatte nebenbei leidenschaftlich Kindertheater gespielt. Die beste Voraussetzung dafür. Kochshows im Fernsehen schossen in dieser Zeit wie Pilze aus dem Boden. Armin Auer unterrichtete Köche, wie man Gerichte oder Kochgeräte am besten präsentieren kann. Die eigene Kochshow ließ nicht lange auf sich warten. Und Armin Auer war in seinem Element. Heute hat er einen eigenen YouTube-Kanal.
Kochen, gewürzt mit komödiantischem Auftritt – das ist genau nach seinem Geschmack. Seitdem hat er die Kochjacke wieder hervorgeholt und vermittelt Kochwissen. Ein Spaß auf beiden Seiten.
Am liebsten kocht der Chiemgauer vegetarisch, manchmal sogar vegan. Seit zehn Jahren ernährt sich der Rosenheimer vorwiegend vegetarisch. In jüngster Zeit stellt er seine Ernährung auf vegan um. „Aus moralischen und ethischen Gründen“, wie er sagt. Armin Auer bedauert, dass man viele Menschen allein mit dem Wort „vegan“ schon verschrecke. Weil viele mit dieser Ernährungsweise Dogmen und unendlichen Verzicht verbinden. Deshalb greift er zum Kochlöffel – als Gegenbeweis. „Mit gutem Essen kann man Menschen viel schneller überzeugen als mit Worten.“
Vegane Küche sei „total vielfältig“. Wichtig sind die Gewürze. Damit „ein Gericht Tiefgang bekommt“. Armin Auer schwört auf Rauchsalz. Und einen Schnellkochtopf: Nicht nur, weil man damit jede Menge Energie sparen kann, auch weil das Kochen schneller geht. „Die Aromen bleiben drin. Das Essen schmeckt intensiver.“
Die Lauchsuppe ist – dank Schnellkochtopf – in Minutenschnelle fertig. Die Lauchstreifen sind ein farblicher Hingucker. Das Boeuf kommt ohne Fleisch hervorragend aus. Armin Auers Tipp lautet: „Wie beim Fleisch muss man auch beim Tofu auf Qualität achten.“ Der Profi greift am liebsten zur Bio-Ware. In diesem Fall zum geräuchertem Tofu. „Weil er intensiver schmeckt.“ Wichtig, dass er scharf angebraten werde.
Das Einzige, was er vermisst, ist eine „richtige Bratwurst. Die schmeckt einfach gut“. Aber: „Rote Zwiebeln scharf angebraten und mit Rauchsalz gewürzt, schmecken fast genauso wie angebratener Speck. Armin Auer sagt: „Mann muss sich nur zu helfen wissen.“ Das ist Zauberei am Herd.