MEIN KÜCHENGEHEIMNIS

Wo man das Glück schmecken kann

von Redaktion

Fein aufgeschnitten: das Flap-Steak mit Kruste.

Züchten Wasserbüffel und Weiderinder: Fini Reißaus und ihr Mann Matthias.

Der Frühling deckt den Tisch mit Kräutern und Spargel.

Das Fleisch wird scharf angebraten. Grillen geht auch.

Die Kruste besteht aus Kräutern, Bröseln und Käse.

Die Kräuter werden mit dem Messer gehackt.

Ein Leben im Einklang mit der Natur: Fini Reißaus (62) bewirtschaftet Weideland mit Rindern und Wasserbüffeln. Das Glück der Tiere kann man schmecken. © Astrid Schmidhuber

Eingebettet zwischen knallgelben Rapsfeldern und zarten Gänseblümchen-Wiesen, steht der Reisererhof in Oberneunkirchen (Landkreis Mühldorf). Vor dem alten Bauernhaus wächst ein jahrzehntealter Walnussbaum, vor Jahrzehnten von der Großmutter gepflanzt. Mönchsgrasmücken haben sich dort mittlerweile angesiedelt und zwitschern fröhlich den ganzen Tag. Ein idyllisches Flecken Erde. Fini Reißaus bewirtschaftet den Hof zusammen mit ihrem Mann. „Das war schon immer mein Traum.“

Eigentlich war ihre jüngere Schwester vorgesehen, den Hof, den die Großmutter in den 1920er-Jahren gekauft hatte, zu übernehmen. „Doch meine drei Schwestern heirateten weg. So blieb nur ich übrig.“ Ihr Lebensglück. „Für mich ist der Hof der Mittelpunkt der Welt.“

Josefine Reißaus stieg nach ihrer Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin im Hof ein. Zunächst führte sie den Milchviehbetrieb konventionell weiter.

„Rinder werden immer zum Hof gehören“, ist die Quereinsteigerin schon damals überzeugt. Trotzdem vollzieht sich unter ihrer Leitung eine radikale Änderung: 2010 stellt sie den Betrieb auf Bio um und hört auch mit der Milchviehhaltung auf. Die ersten Wasserbüffel ziehen kurze Zeit später auf den Reiserer-Hof. Denn 2013 übernehmen Fini und Matthias Reißaus ein Beweidungsprojekt. Die Neuausrichtung beginnt. „Mittlerweile bewirtschaften wir in zehn Naturschutzprojekten knapp 50 Hektar Weideland mit unseren Rindern und Wasserbüffeln.“ Die Herde wächst von Jahr zu Jahr.

„Unsere Tiere sind keine Klima-Killer, sondern sie leisten ihren Beitrag zum Klimaschutz“, betont Matthias Reißaus. Die Tiere fressen ausschließlich Gras. Durch die Weidehaltung wird der Humusgehalt im Boden verbessert. Die Tiere haben bis zum Schlachttag ein schönes Leben, verbringen über drei Jahre auf der Weide. Ihr Fleisch schmeckt intensiver. Fini Reißaus ist wichtig, dass das ganze Tier verarbeitet wird. Aus den Knochen kocht sie Brühe, die Haut wird zu Brusttaschen weiterverarbeitet. Das Angebot im Hofladen wächst stetig.

Der Reiserer-Hof


Der Hof vermarktet seine

Produkte im Direktverkauf.

Kein Online-Versand.

Fleischpakete werden

individuell zusammen gestellt. Telefon: 08630-986884,

Email: reissaus@der-reiserer.de

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