Wasserburg – Es ist eine spannende Reise in vergangene Zeiten voller Eisenbahnromantik und Erinnerungen an die Mobilität der letzten Jahrzehnte, als es mitunter noch etwas gemütlicher und ruhiger zuging. Mit ihrem Bildband „Eisenbahnreisen in Oberbayern – Teil 1, Rosenheim-Mühldorf und Ebersberg-Wasserburg Stadt“ haben der Kiefersfeldener Autor Markus Schmid und insgesamt zwölf weitere Fotografen ein Werk geschaffen, das nicht nur waschechte Eisenbahner und solche, die es werden wollen, begeistert. Von Hektik und Stresssituationen, wie sie heute tagtäglich auf den heimischen Autobahnen, in den Innenstädten und mitunter in den großen Bahnhöfen der Region herrschen, spüren die Leser in diesem Buch nichts.
Denn zu sehen sind viele alte Fotos. Sie geben Einblicke in die tägliche Arbeit eines damaligen Lokführers, Schaffners oder Fahrdienstleiters. Daneben erzählen die Erschaffer so manche Begebenheit, die sich in der guten alten Zeit am Bahnhofsschalter, in einem der heute historischen Schienenbusse oder im Schrankenwärterhaus zutrug.
Schmids Intention, einen möglichst abwechslungsreichen und atmosphärischen Bildband zu kreieren, der bemerkenswerte Raritäten aus den umfangreichen Sammlungen der Bahnfreunde aus Stadt und Landkreis Rosenheim enthält, ist ihm mehr als gelungen.
Egal, ob Technikfan oder Eisenbahnromantiker, Lokführer oder Pendler, Einheimischer oder Zugezogene: In diesem Buch findet sicherlich jeder etwas für sich. Sei es ein altes Fahrzeug, das die Deutsche Bahn längst ausgemustert hat, ein schönes Bild der benachbarten Strecke in der Abendsonne, die nicht mehr in Betrieb befindliche Verbindung in die Wasserburger Altstadt oder Erinnerungen an den Umstieg, als das Gleis zwischen „Innbrücke Süd“ und „Innbrücke Nord“ bei Soyen beziehungsweise Gars noch nicht durchgehend befahrbar war und die Reisenden in wenigen Minuten einen recht sportlichen Umstieg zu schaffen hatten.