Beleidigt, verprügelt, aus der S-Bahn geworfen: Ein 63-Jähriger aus Olching ist am Dienstagabend am Hauptbahnhof von einer Gruppe Jugendlicher attackiert und schwer verletzt worden. Jetzt fahndet die Bundespolizei mit Hochdruck nach den Tätern. Es ist der nächste Gewaltakt am Bahnsteig.
Der Mann prallte mit dem Kopf auf den Boden, schleppte sich mithilfe von Passanten zur Wache und liegt seither mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Ermittler versuchen derweil, den Verlauf der Auseinandersetzung mithilfe der Aufnahmen aus den Überwachungskameras zu rekonstruieren. Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizei, sagt: „Wir gehen davon aus, dass sich der Streit zwischen dem späteren Opfer und den Jugendlichen bereits auf dem Bahnsteig entwickelt hat.“ Zunächst lieferten sie sich offenbar ein heftiges Wortgefecht. Der Grund ist noch völlig unklar. Möglicherweise spielen auch die Wein- und Sektflaschen, die die Jugendlichen dabeihatten, eine Rolle.
Als der 63-Jährige gemeinsam mit der Gruppe im Alter zwischen 16 und 20 Jahren in die S-Bahn stieg, eskalierte die Situation. Die Jugendlichen prügelten auf den Mann ein. Noch während der Zug stand und die Türen geöffnet waren, warfen die Täter den 63-Jährigen zurück auf den Bahnsteig, wo er zunächst regungslos liegen blieb. Sekunden später fuhr die S3 weiter in Richtung Mammendorf.
Die Jugendlichen, darunter auch mindestens zwei Mädchen, stiegen am Hirschgarten aus, wurden zuvor aber von einer Frau im Zug fotografiert. Hauner: „Diese Frau ist die wichtigste Zeugin. Wir bitten sie deshalb, sich bei uns zu melden.“ Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Fotos der Zeugin die Suche nach den Tätern erleichtern könnte. Die gesuchte Frau hatte laut Polizei einen Gehstock, trug eine auffällige grüne Jacke, einen roten Rucksack und eine schwarze Mütze. Auch alle weiteren Zeugen seien für die Ermittlungen wichtig (Telefon 089/ 51 55 50-111).
johannes heininger