Gegen 12.50 Uhr tat es gestern auf der Paul-Heyse-Straße plötzlich einen Riesenschlag. An der Kreuzung zur Landwehrstraße war ein Einsatzfahrzeug der Johanniter in einen Renault gekracht, der sich durch den Aufprall überschlug und auf dem Dach landete.
Geschäftsleuten und Anwohnern bot sich am Mittag im Bahnhofsviertel ein schlimmer Anblick: Beide Fahrzeuge waren völlig demoliert, die Insassen schwer verletzt. Sowohl der Sanitäter (25) wie auch die beiden Senioren (85 und 86 Jahre alt) mussten mit Prellungen und Knochenbrüchen sofort in die Klinik, die Ehefrau schwebte gestern noch in Lebensgefahr.
Mehr als drei Stunden lang war die Kreuzung gesperrt. Mit dutzenden Einsatzkräften waren Polizei und Feuerwehr auf der Paul-Heyse-Straße vor Ort, um zu helfen. Dabei seien sie durch Schaulustige massiv behindert worden, berichtete die Polizei. „Etwa 250 Personen haben an der Unfallstelle gestanden und mit dem Handy gefilmt“, sagte Sprecher Michael Riehlein. „Erst durch amtliche Platzverweise konnten die Rettungskräfte zu den Verletzten durchkommen.“ Und verzögerten dadurch die notärztliche Behandlung. „Es ist schlimm, welche Formen das angenommen hat“, sagte Riehlein. Er kritisiert, dass die Schaulustigen ihre Bilder angeblich sogar im Internet verkaufen. Doch das Chaos wird nicht folgenlos bleiben: „Gegen diese Schaulustigen werden wir strafrechtlich vorgehen“, kündigte der Polizeisprecher an. Andreas thieme