Das neue Gesicht der IAA

von Redaktion

VON KLAUS VICK

Sie ist zwölf Kilometer lang – und soll vom Königsplatz über die Prinzregentenstraße bis zur Messe führen: die „Blue Lane“. Sie soll zugleich Transfer- sowie Teststrecke für neueste Fahrzeuge und Technologien sein. „Eine Art Umweltspur. Wir testen und zeigen hier, was heute bereits machbar ist“, sagt Jürgen Mindel, der Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der die Internationale Automobilausstellung (IAA) ausrichtet. Diese findet heuer erstmals in München statt, vom 7. bis 12. September.

Der VDA hat Anfang der Woche den Stadtratsfraktionen sein Konzept vorgestellt. Nun folgen die betroffenen Bezirke. Die konkrete Umsetzung und Ausgestaltung der Blue Lane bespricht der VDA aktuell mit den Verkehrsplanern der Stadt. Fahren sollen dort während der IAA-Tage ausschließlich emissionsfreie Verkehrsmittel. Egal, ob Elektroautos, E-Roller, E-Bike, Pedelec oder Fahrrad. Oder Fahrzeuge, in denen mindestens drei Personen sitzen. Auch Shuttle-Busse zwischen Messe und Innenstadt sollen auf der Blue Lane verkehren.

Erstmals werden auf der IAA Auto-, Fahrrad- und Digitalindustrie zusammengeführt. So präsentieren sich in der Messe Mobilitätsdienstleister. Elektromobilität und automatisiertes Fahren werden große Themen sein. Aber auch das „World Cycling Forum“ ist Partner der IAA. Das heißt: Mehr als 100 Hersteller zeigen spannende Trends rund um das Fahrrad.

Eine weitere Neuheit im Konzept: Ein Großteil des IAA-Programms wird in der Innenstadt an mehreren zentralen Plätzen abgewickelt. So können Bürger auf der Hofgartenstraße und dem Marstallplatz die Produkte der Fahrrad-Hersteller testen. Zwischen Königsplatz und Amiraplatz besteht die Möglichkeit, die neuesten Fahrzeuge im Bereich der Mikromobilität auszuprobieren. Zum Beispiel E-Roller, Pedelecs oder E-Bikes. Auf dem Königsplatz und dem Marienplatz werden Bühnen aufgestellt – für Diskussionsveranstaltungen zum Thema Mobilität, aber auch für Auftritte von Künstlern.

Auf der Brienner Straße sind ebenfalls kulturelle Events geplant. Dort sollen auch Parcours-Strecken mit Hindernissen aufgebaut werden. Auf dem Odeonsplatz, dem Wittelsbacherplatz, dem Max-Joseph-Platz und in den Residenzhöfen werden Pavillons aufgestellt, in denen Hersteller ihre Angebote präsentieren. VDA-Geschäftsführer Mindel: „Im Open-Air-Bereich können die Besucher neue Mobilitätskonzepte sehen, erleben und diskutieren.“ Laut VDA sollen auch lokale Gastronomen und der Münchner Einzelhandel eingebunden werden.

Mindel macht deutlich, dass sein Verband die IAA auch unter Pandemieauflagen durchführen will. Alle Besucher auf dem Messegelände würden registriert, die Hallen seien belüftet, und man werde Möglichkeiten zum Testen anbieten. Außerdem gehe er davon aus, dass die Impfungen bis September massiv ausgeweitet werden.

Die Stadt hatte unlängst beschlossen, dass sie zeitgleich mit der IAA einen mit der Messe eng verzahnten Kongress zu innovativer und nachhaltiger Mobilität ausrichten wird. Im Fokus stehen „Mobilitätsformen, die den Klimaschutz, Luftreinhaltung und Flächeneffizienz im öffentlichen Raum fördern“. Also der öffentliche Nahverkehr, alle Formen der „Shared Mobility“, Radfahren und Zufußgehen. Zum Start ist eine zweitägige Veranstaltung in der Alten Kongresshalle (Schwanthalerhöhe) und im benachbarten Verkehrszentrum des Deutschen Museums geplant. Der Kongress soll auch als Testlabor für neue Projekte dienen, die womöglich im Stadtraum temporär umgesetzt werden.

Für OB Dieter Reiter (SPD) ist klar: „Die IAA wird völlig neu aufgestellt.“ Ihm sei wichtig, dass die einzelnen Mobilitätsformen nicht gegeneinander ausgespielt, sondern diese zusammen gedacht werden müssten.

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