Großdemo für den Frieden

von Redaktion

VON PHILLIP PLESCH

In riesigen Lettern prangt der Schriftzug an der Wand: „Stand with Ukraine“ – steht der Ukraine bei. Die Buchstaben stehen in den Umrissen der ukrainischen Grenzen, die in den Landesfarben an eine Wand projiziert werden. Unter dem Bild haben sich am Montagabend rund 800 Menschen auf dem Geschwister-Scholl-Platz versammelt und drücken ihre Solidarität mit den Ukrainern aus. Sie halten Schilder hoch und protestieren gegen den Krieg.

Organisiert wurde die Kundgebung von Studenten der LMU. Studentin Julia Romochuska erklärt, dass es nicht nur um die Betroffenen in der Ukraine geht. „Viele Menschen aus der Ukraine leben in München. Wir müssen für sie da sein, sie trösten. Und einige brauchen auch finanzielle Unterstützung“, sagt sie. Das Fazit der Münchner Polizei fällt absolut positiv aus. Es blieb alles friedlich.

Heute Abend wird es eine Friedensdemonstration in München geben, die wohl die Größenordnung aller bisherigen sprengen wird. Für die Kundgebung auf dem Königsplatz (Beginn: 18 Uhr) sind 5000 Menschen angemeldet – eine Zahl, die wohl gehörig überschritten wird. Die neue Dimension wird vor allem deutlich, wenn man sich die Liste der Rednerinnen und Redner anschaut.

Ihr Kommen angekündigt haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens OB Dieter Reiter (SPD), Ilse Aigner (CSU), Präsidentin des Bayerischen Landtags, der ukrainische Generalkonsul Yuriy Yarmilko, Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sowie Vertreter aller demokratischer Parteien und viele viele mehr. Bevor aber den Rednern das Wort gehört, wird es eine Schweigeminute geben. Zudem tritt eine Opernsängerin auf, und am Ende wird die Europa-Hymne gespielt.

Der Königsplatz soll ein blau-gelbes Meer aus Fahnen und Schildern werden. „Die Menschen kommen aus ganz Bayern, es werden extra Fahrten organisiert“, sagt Ronja Endres, die Landesvorsitzende der Bayern-SPD. Diese fungiert als Organisator der Friedensdemonstration. Endres betont aber, dass es eine überparteiliche Aktion sei. Es sei schön zu sehen, wie viel Zuspruch es gebe, und die wichtige Nachricht, es gemeinsam anzugehen.

„Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Zusagen“, sagt Endres. Es habe keine einzige Gegenstimme gegeben. Diese Demonstration werde ein wichtiges Signal der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine sein, damit diese die Hoffnung nicht aufgeben. „Wir stehen an ihrer Seite.“

Die Idee für die Kundgebung hatte Florian von Brunn, der Landesvorsitzende der Bayern-SPD. Nachdem alle Parteien ihren politischen Aschermittwoch abgesagt hatten, fand er es passend, den freigewordenen Termin anderweitig zu nutzen. Nach spätestens zwei Stunden soll auf dem Königsplatz Schluss sein.

Die Vertreter der demokratischen Parteien kommen zudem vormittags um 11 Uhr am Friedensengel zusammen – um für den Frieden einzustehen. Eine von vielen Aktionen in ganz Bayern.

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