Die Schutzengel der Schüler

von Redaktion

VON MARIE-THERES WANDINGER

München – Leben mit dem Coronavirus: Die vergangenen zwei Jahre waren eine harte Zeit. Besonders auch für unsere Schulkinder. Ständig neue Regeln, dann gab’s Distanz-Unterricht – monatelang. Die Folge: kein Kontakt zu Klassenkameraden, zu Lehrern.

Aber: Viele Pädagogen wollten ihre Schützlinge nicht alleine lassen. Sie zeigten Einfallsreichtum, um den Schülern beizustehen. Am Freitagabend verlieh der Inner Wheel Club im Pressehaus an der Bayerstaße nun einigen dieser Schutzengel einen Zivilcourage-Preis.

Der erste Preis ging an die Grundschule an der Burmesterstraße in München, die mit viel Kreativität eine „Schulfamilie“ bildete. „Wir haben immer versucht, uns nicht durcheinanderbringen zu lassen“, sagte Schulleiterin Ulrike Arndt. Ganz wichtig sei es gewesen, alle Kinder einzubinden, keinen zu verlieren. „Deshalb haben wir ganz viel gemacht, wie Krapfen über die Fenster verteilt, Schoko-Hasen in die Briefkästen geworfen, eine Nummer gegen Kummer erstellt, Geburtstage virtuell gefeiert“, berichtete Arndt.

„Schau hin, handle klug“ war das Motto des Abends, bei dem die Burmesterschule dafür ausgezeichnet wurde. Der Inner Wheel Club, der sich in vielen sozialen Bereichen für die Gesellschaft einsetzt, ehrte vier bayerische Grundschulen mit einer Auszeichnung. Denn die Lehrer und Schulen waren durch die Pandemie mit neuen, nie geahnten Herausforderungen konfrontiert: Dennoch taten die Pädagogen alles, um die Lernprozesse der Kleinsten nicht zu bremsen.

Auch Kultusminister Michael Piazolo betonte die Leistung der „heimlichen Helden der Pandemie“ in einer eingespielten Videobotschaft. Vor allem Empathie und Selbstlosigkeit waren zentrale Begriffe des Abends. „Oft hat man nicht den Mut, für das, was man richtig findet, geradezustehen“, sagte Roswitha Wenzl vom Inner Wheel Club München. Auch deswegen sei die Anerkennung von Zivilcourage so wichtig. Die Ausschreibung für den Preis richtete sich an rund 2750 Grund- und Förderschulen in Bayern mit insgesamt 49 000 Lehrkräften.

Ja, es habe auch Kritik an manchen Pädagogen gegeben – in der Pandemie-Zeit. „Aber es gibt auch andere, die alles tun, damit ihre Kinder weiter positiv ihren Schulalltag leben können und die Eltern entlastet wurden“, erklärte Wenzl. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie intensiv Lehrer und Lehrerinnen gefordert waren, merkte auch Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, an.

Neben der Burmeisterschule wurden drei weitere Schulen ausgezeichnet: Der dritte Platz ging an das von der Grundschule Tennenlohe neu entwickelte Schulradio „Antennenlohe“, der zweite Platz an die Grundschullehrerin Carina Belyamna aus Dorfen mit ihrem täglichen Videoklassenzimmer. Einen Sonderpreis erhielt die Gemeinde Weßling mit ihrem Projekt „Kein Wechselunterricht – Präsenzunterricht für alle!“, in dem sämtliche Gebäude der Gemeinde umfunktioniert wurden, um einen normalen Schulalltag möglich zu machen.

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