Angst vor dem Feuerteufel

von Redaktion

VON PHILIPP PLESCH

Es sind bedrückende Bilder. Hohe Flammen peitschen durch die Luft, dichter schwarzer Rauch steigt auf. Von dem Häuschen in einer Kleingartenanlage im Münchner Norden ist danach nicht viel mehr übrig als Schutt und Asche. Nicht der erste Fall in jüngster Zeit. In der vergangenen Woche brannte es bereits in einer Obersendlinger Kleingartenanlage.

Nachdem dieser Fall bekannt wurde, meldete sich Josef Schmidbauer (74) in unserer Redaktion. Er ist der Vorsitzende der Gartenanlage Nordost 65 in Freimann im Münchner Norden nahe der Freisinger Landstraße. Knapp 150 Gärten sind hier angelegt. „Am Montag, den 27. Juni, hat es bei uns auch gebrannt“, berichtet er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Gegen 20 Uhr hatte ihn ein Nachbar aus der Anlage informiert, dass er Rauch entdeckt habe und die Feuerwehr schon alarmiert sei. Die Einsatzkräfte von der Freiwilligen Feuerwehr Freimann und der Berufsfeuerwehr rückten blitzschnell an – und verhinderten somit immerhin das Übergreifen auf andere Gartenhäuschen. Bis das Feuer aber gelöscht war, blieb von der betroffenen Hütte nur noch ein kümmerlicher Rest übrig. Traurig, denn die Gartenhäuser sind teilweise rund 55 Jahre alt. „Die brennen leider wie Zunder“, sagt Schmidbauer. Die Kriminalpolizei sei später dazugekommen und habe den Brand untersucht. Laut Schmidbauer hieß es: „Entweder technisches Versagen oder Brandstiftung.“ Der Vorsitzende ist verunsichert – denn er befürchtet eher Letzteres.

Der Grund: Technik habe es im vorderen Bereich des Häuschens gar nicht gegeben. Die Solaranlage sei hinten angebracht – und unversehrt. An einen Zufall mag auch Johann Meisl (85) nicht so recht glauben. Seine Gartenhütte war in der Nacht auf Donnerstag in Obersendling in Flammen aufgegangen. Hier kam jede Hilfe zu spät. Zurück blieben auch in der Anlage nahe dem Bahnhof Siemenswerke nur noch Schutt und Asche. Sogar das Gartenhaus des Nachbarn brannte beinahe komplett ab. Der Schaden geht weit in den fünfstelligen Bereich.

„Hinweise für einen technischen Defekt gibt es bislang nicht“, teilt die Polizei mit. Ist also ein Brandstifter in der Stadt unterwegs? Oder hat es gar eine Bande auf die Kleingartenanlagen abgesehen? Die Ermittlungen dazu laufen. „Es gibt in München über 8000 Kleingärten, da geht schon die Sorge um“, sagt Josef Schmidbauer.

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