Bei der Automobilausstellung IAA vor zwei Jahren haben tausende Demonstranten für Krawall in München gesorgt. Es gab zwar auch friedliche Protestteilnehmer. In Erinnerung bleiben aber gewaltbereite Aktivisten, die mit der Polizei aneinander geraten sind, für Sachbeschädigungen verantwortlich waren und sogar ein Haus besetzt haben. Auf all das stellen sich die Behörden auch bei der IAA 2023 ein. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Polizeipräsident Thomas Hampel sehen die Sicherheitskräfte aber gut für den Großeinsatz aufgestellt. Das machten sie bei der Vorstellung des Einsatzkonzeptes am Dienstag deutlich.
Laut Herrmann sollen 4500 Polizei-Beamte „für Sicherheit und möglichst geringe Beeinträchtigungen sorgen“. Unterstützt werden die Einsatzkräfte von Kollegen aus neun anderen Bundesländern.
Der Einsatzleiter, Präsidiums-Vize Michael Dibowski, beobachtet seit Wochen eine Mobilisierung für die Proteste. Erwartet werden Aktivisten aus dem antikapitalistischen und klimapolitischen Lager. Innenminister Herrmann unterstreicht: „Friedliche Demonstranten sind in München willkommen.“ Klar sei aber auch: „Wir werden keine Straftaten tolerieren.“
Laut Polizei-Chef Hampel ist das Einsatzkonzept dynamisch, umfasst uniformierte wie zivile Einsatzkräfte, Personenkontrollen und Überwachungsmaßnahmen. Außerdem werden sogenannte Super Recognizer im Einsatz sein, die gesuchte Straftäter in großen Menschenmengen aufspüren können. Zudem werden Leitern von Autobahnbrücken entfernt. 2021 hatten sich IAA-Gegner von Schildern abgeseilt und so für lange Staus auf den Münchner Zufahrtsrouten gesorgt. NADJA HOFFMANN