Feuerteufel am Werk

von Redaktion

Im Dezember 2023 wurde im Forst gezündelt.

Schon Anfang 2018 brannten Bagger. © Gaulke, DPA

Die Betonsilo-Spitze brannte lichterloh. © Feuerwehr

Die Flammen griffen auch auf eine Recyclingfirma über. © Thomas Gaulke

Insgesamt sechs Betonmischer mussten gelöscht werden. © Gaulke

Während unten mehrere Lastwagen lichterloh in Flammen standen, brannte oben die Spitze des Misch-Silos weithin sichtbar: Feuerteufel haben in der Nacht zu Montag bei einem Betonwerk in der Lerchenau zugeschlagen. Dort musste die Feuerwehr um kurz nach 3 Uhr mit einem Großaufgebot gegen ein Flammenmeer kämpfen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Sie hat, wie bei den vielen ähnlichen – politisch motivierten – Fällen in den vergangenen Jahren, die Ermittlungsgruppe „Raute“ hinzugezogen. Die Ermittlungen leitet die Generalstaatsanwaltschaft in München.

Vieles deutet darauf hin, dass es sich bei dem nächtlichen Inferno an der Detmoldstraße um die nächste Tat linksextremer Brandstifter handelt. Die Bilanz auch diesmal: ein Schaden in Millionenhöhe. Davon geht die Feuerwehr aus, nachdem sie sechs Beton-Mischlastwagen, einen Radlader und diverse Einrichtungsgegenstände löschen musste. Hinzu kommen Schäden, die am meterhohen Betonsilo entstanden sind. Dabei haben sich die Brandstifter nicht etwa die Mühe gemacht, hinaufzuklettern. Es reichte, unten zu zündeln: „Das Feuer auf dem Förderband erreichte auch die Spitze des Mischsilos und setzte diese in Flammen“, teilt die Feuerwehr mit. Sie benutzte eine Drehleiter mit Wenderohr, um der Flammen in luftiger Höhe Herr zu werden. Am Boden setzten die Kollegen derweil zu einem „massiven Löschangriff“ an, um die Lastwagen zu löschen.

Doch damit war es nicht getan, das Feuer konnte sich nämlich weiter ausdehnen: „Da die Flammen auch über eine Mauer auf einen benachbarten Recyclinghof übergriffen, standen dort mehrere gepresste Kartonageblöcke in Brand“, erklärt die Feuerwehr. „Auch hier wurde für den ersten Angriff eine Drehleiter mit einem Wenderohr eingesetzt. Im Anschluss wurde das Brandgut mit einem Radlader auseinandergezogen und abgelöscht.“

Für die rund 50 Einsatzkräfte war es angesichts der Größe der Brände eine lange Nacht. Die letzten Kollegen konnten das Gelände des Betonwerks erst gegen 6.30 Uhr verlassen. Für die Ermittler der Polizei und der EG „Raute“ hat die Arbeit da erst richtig begonnen. Die Generalstaatsanwaltschaft übernimmt immer dann, wenn es um staatsschutzrelevante Fälle geht. Bei den Brandstiftungen in der Vergangenheit (siehe Kasten) wurden die Täter im linksextremen Spektrum vermutet. Ihr mutmaßliches Ziel: wichtige Infrastruktur zerstören.

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