Neues auf der Wiesn

von Redaktion

Mega-Lift, Tischplätze, Festzelte: Der große Ausblick

Neu ist auch der 71-Meter-Turm für Besucher.

Zum zweiten Mal am Start: Wirt Peter Schöniger ist mit der Boandlkramerei heuer auch wieder auf der Oidn Wiesn. © Thedens, Imago

Nach der Wiesn ist vor der Wiesn: Viele blicken tatsächlich schon sehnsüchtig auf den 20. September, wenn es auch heuer wieder heißt „O‘ zapft is“. Dann beginnt das 190. Oktoberfest – es dauert bis zum 5. Oktober. Und es wird einiges geboten. Der Münchner Stadtrat hat am Dienstag Änderungen beschlossen. Das wird alles neu auf der Wiesn!

Oide Wiesn: Nicht mehr ganz so neu ist die Boandlkramerei von Petra und Peter Schöniger. Die hatte 2024 erstmals den Zuschlag für die Oide Wiesn bekommen und Stammwirt Beppi Bachmeier mit dem Herzkasperlzelt verdrängt. Das bleibt auch heuer so. Das hat der Stadtrat am Dienstag entschieden. Bachmeier hatte im Bewertungsverfahren nur einen Punkt weniger (wir berichteten). CSU-Chef Manuel Pretzl: „Die Zulassungen werden in einem objektiven Auswahlverfahren von der Verwaltung geprüft, unabhängig von politischen und persönlichen Präferenzen. Dem Ergebnis dieser Prüfung sind wir gefolgt.“ Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne): „Ich kann verstehen, dass es bitter ist, wenn man knapp unterliegt.“ Bachmeier gibt sich dennoch kämpferisch: „Ich habe das Lachen trotzdem nicht verlernt. Und ich werde mich – alleine für meine Stammgäste – wieder bewerben.“ Es fehle ja nur ein Punkt. „Ich habe viele Punkte im Vergleich zum vorigen Jahr aufgeholt. Das schaffe ich doch.“ Das Wirte-Paar Schöniger ist glücklich über die Entscheidung: „Wir freuen uns, dass wir als Kulturförderer auf der Oidn Wiesn bestätigt wurden. Das zeigten schon die über 70 Neubewerbungen der Musikanten.“

Fahrgeschäfte: Die Wiesn bietet heuer gleich mehrere neue Attraktionen – unter anderem den „Sky Lift“. Ein 71 Meter hoher Aussichtsturm mit vier Gondeln. Während zwei Gondeln im Eingangsbereich parken, drehen sich die zwei anderen an der Turmspitze. Das System ist so konzipiert, dass die Gondeln über das Turmende hinausragen und die Gäste so einen ungestörten Blick auf das komplette Umfeld und durch das im Boden eingelassene Panoramafenster auf die Wiesn haben. Jede Gondel fasst bis zu 20 Passagiere. Auch neu: Der Bierausschank „Isarschänke Weißbiergarten“, die Feinkost „Brezelbäckerei“, die Fahrgeschäfte „Die Montgolfiere“ und „Happy Sailor“.

Mehr Plätze für Münchner: Wie bereits am Dienstag berichtet, bekommen Münchner auf dem Oktoberfest heuer mehr Chancen auf eine Platzreservierung. Wirte können an Samstagen, Sonntagen und am Feiertag zusätzlich zehn Prozent der Plätze für Einheimische reservieren. Im Idealfall könnte es so rund 100 000 zusätzlich reservierbare Plätze geben. „Und das ganz ohne Mindestabnahme“, sagt Wiesn-Chef Christian Scharpf. Der ist übrigens auch neu! „Damit stärken wir die Wiesn als Fest für die Münchner.“ Das sieht auch SPD-Stadtrat Klaus Peter Rupp so: „Besonders gut ist, dass man nicht gleich einen ganzen Tisch nehmen muss, sondern eben auch mal zwei Plätze reservieren kann.“

Ponchos: Auf dem Oktoberfest werden die Beschicker heuer einheitliche Regenponchos mit dem Logo der Wiesn verkaufen dürfen. Auch das hat der Stadtrat beschlossen. Zwar ist eine der größten Hoffnungen für das Volksfest alljährlich gutes Wetter. Aber wenn es doch regnet, könnten die Ponchos dazu beitragen, dass nicht alle entweder in die schnell überfüllten Zelte drängen – oder fluchtartig das Festgelände verlassen. Außerdem stärkte der Verkauf die Marke Oktoberfest.
NINA BAUTZ,

SASCHA KAROWSKI

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