Seit Jahrzehnten liefern sich die USA und die EU auf der einen und Russland auf der anderen Seite einen Kampf, um das 1991 nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens entstandene Mazedonien in den eigenen Einflussbereich zu ziehen. Für den zehn Jahre autokratisch regierenden Nikola Gruevski war Russland das Vorbild. Erst vor gut zwei Jahren musste er nach Korruptions- und Kriminalfällen den Hut nehmen. Die neue Regierung verfolgt einen klaren Westkurs.Und für die Nato wäre das Land aufgrund seiner geostrategischen Lage ein wichtiger Pfeiler im Bollwerk gegenüber Russland. Schon vergangenes Jahr musste Moskau im Ringen um Einfluss auf der Balkanhalbinsel eine herbe Niederlage hinnehmen: Der Ministaat Montenegro, in dem russische Oligarchen Betriebe und die halbe Küste aufgekauft hatten, trat der Nato bei. Zwar spottete Russland über die paar Tausend Soldaten des Kleinstaates, doch hat die Nato damit Fuß gefasst.